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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 77

1859 - Lübeck : Rohden
Vii. §. 5. Auflösung bei Zkhustämmereichs durch Assur (720 v. Chr.). 77 gesetzt, weshalb der Herr sie habe in die Hände ihrer Dränger gegeben und sie unter die Heiden zerstreut. Schon Arnos 6, 14 und Jes. Io, 5 war hervorgehoben, daß Gott selbst die Assyrer herbeigerufen habe zur Züchtigung des Reichs Ephraim. Auffallend dabei ist und wohl zu bemerken, daß gerade der letzte König von Samaria, Hosea, besser gewesen zu sein scheint als alle seine Vorgänger. Denn bei ihm allein findet sich der mildernde Zusatz: er that was dem Herrn übel ge- fiel, doch nicht wie die Könige Israel, die vor ihm gewesen waren. Wir werden diese Bemerkung noch öfter in der Geschichte machen, daß gerade die Könige, in deren Regierungszeit die lan.ge drohenden Straf- gerichte Gottes zum Ausbruch kommen, nicht die schlechtesten sind. Dar- aus soll aller Welt sichtbar werden, daß Gott nicht eben um der augen- blicklichen Schlechtigkeit eines einzelnen Königs willen ein Land und Volk zu Grunde richtet, sondern um der bis an den Rand gehäuften Schuld des ganzen Landes willen, und daß er die Sünden der Väter heimsuchet an den Kindern. Auch unter den in die Gefangenschaft geführten zehn Stämmen Jsrael's gab es noch fromme Seelen. Das Buch Tobias liefert Zeug- niß davon. Die wurden alsbald die Prediger der Gerechtigkeit in dem heidnischen Lande, dahin sie verpflanzt waren, und der Rathschluß Got- tes, durch das zerstreute und geknechtete Judenvolk mitten in den weiten Gebieten des heidnischen Weltreichs seinen Namen verkündigen zu lassen, und sie als ein Salz zu gebrauchen unter dem faulenden Ge- schlecht der Götzendiener, fing an in Erfüllung zu gehen. Ja im Mit- telpunkt der ungeheuren Weltmacht (wenn wir der alten Ueberlieserung folgen) und aus den Gefangenen selbst, stand der gewaltige Bußpredi- ger und Prophet auf, Nah um, der mit noch feurigerer Zunge als einst Jonas dem Reiche Assur und der Weltstadt Ninive das Zorn- gericht Gottes ankündigte, ob all ihres Frevels, Hochmuths und Gott- losigkeit. Höchst merkwürdig ist noch, daß obgleich die Gegend, wohin die zehn Stämme gebracht worden sind (das heutige Curdistan), in 2 Kön. 17, 6 genau genug bezeichnet ist, dennoch die Nachkommen dieser Kin- der Israel nicht wieder haben aufgefunden werden können, so viel auch in neuerer Zeit nach ihnen gesucht, und so tief nach Asien hinein (bis nach China hin) zerstreute Judencolonieen sich vorfinden. Aber auch hier gilt das Wort: was vor Menschen verborgen ist, ist vor Gott offenbar. Denn mit der allerbestimmtesten Zusage verheißt der Herr durch den Propheten Ezechiel 37, 15 ff., daß auch diese in die assyrische Gefangenschaft abgeführten Kinder Joseph (Ephraim und Manasse) sammt allen ihren Genossen dereinst wieder zurückgeführt werden sollen in das Land ihrer Väter und das nach Salomo's Zeit getrennte Juda und Israel alsdann wieder zusammengefügt sein wird zu Einem Volk und Reich unter dem einigen ewigen König David. So wird auch Offb. 7 die Versiegelung aller dann noch auf Erden le- benden Gottesknechte aus deu zwölf Stämmen ausführlich und unmiß- verstehbar beschrieben.
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