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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 86

1859 - Lübeck : Rohden
86 Viti. §. 2. Aufgang der Herrlichkeit Nebucadnezar's. Nachrichten barbieret. Sie läßt aber jene weiteren Feldzüge des groß- ßen Königs unerwähnt. Nur von dem Verderben der medischen Pro- vinz Elam berichtet auch Jer. 49, 34 ff. Ez. 32, 24. Hier ist der Ort, auch über die Schicksale Aegyptens zur Zeit des Nebucadnezar noch etwas Genaueres hinzuzufügen. Es war die Zeit, wo die seit Moses Tagen über Aegypten schwebenden Drohungen weiterer Strafgerichte in immer sichtlichere Erfüllung gingen. Seit Sanherib seine Heere an die Grenzen Aegyptens geführt hatte, konnte Jedermann sehen, daß die von den Propheten so oft und laut verkündeten Gerichte über Aegypten eilends herannahten. Auch die Pharaonen merkten es. Durch die immer weiter nach Westen vor- dringende Weltmacht waren sie aus ihrein abgeschlossenen Winkel am Nil aufgeschreckt. Sie sahen, es handelte sich um ihre Existenz, und suchten mit allen Kräften dem drohenden Verderben zuvorzukommen. Aber vergebens. Schon hatte das widergöttliche, auf seine eigne Weis- heit stolze Volk die ersten Schlage durch die assyrischen Heere empfan- gen, welche bis nach dem heiligen No-Ammon vorgedrungen waren und es zerstört hatten. Jetzt wurde auch Necho schmählich geschlagen und in sein Reich zurückgetrieben. Nebucadnezar soll selber in Aegyp- ten eingedrungen sein und es sich unterworfen haben. Doch war das jedenfalls nur eine sehr vorübergehende Unterwerfung. Noch etwa hundert Jahre erhielten die Aegypter Frist, ehe sie dem Schwert des Cambyses erlagen. Mit merkwürdig speciellen Zügen hatte schon zu Hiskia's Zeit Jesajas die Schicksale des ägyptischen Reiches zuvorgesagt, 19,2 — 4. Ein schwerer Bürgerkrieg hatte ganz Aegypten zerrüttet und es unter die Herrschaft von drei verschiedenen Königslinien, zuletzt gar von zwölf verschiedenen Herrschern gebracht, denen um 650 der strenge und ge- waltsame P sa mm et ich, der Vater des Necho, ein Ende machte. Da- zu war dann noch durch inangelhaftes Anschwellen des Nil Unfrucht- barkeit des Landes und Hungersnoth gekommen. Nicht minder klar und entschieden lauten etwa 100 bis l 20 Jahre später die Weissagungen des Jeremias, der mit dem Rest der widerspenstigen Juden nach Aegypten hatte ziehen müssen (Jer. 43 ff.). Er sagt: Siehe ich will den Pharao H o p h r a (Sohn des P s a m m i s , Nachfolgers des N e ch o) übergeben in die Hände seiner Feinde und Derer, die ihm nach dem Leben stehen. Hophra wurde 568 oder 570 von Amasis entthront und später hingerichtet. Vermuthlich gerade während des Bürgerkriegs zwischen Hophra und Amasis erfolgte die schreckliche Verwüstung des Landes durch den Nebucadnezar, von welcher Jeremias ver- kündigt hat: „Siehe ich will hinsenden und meinen Knecht, den König von Babel, holen lassen, und er soll kommen und Aegyptenland schla- gen und tödten, wen er trifft, und gefangen führen, wen er trifft, und ich will die Häuser der Götter in Aegypten mit Feuer anstecken, daß er- ste verbrenne und wegführe und mit Frieden von dannen ziehe." Sol- ches alles verkündigte der Prophet mitten in Aegypten. Mit den Ent- flohenen aus Jerusalem war er dorthin geflüchtet, er selbst mit seiner
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