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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 211

1859 - Lübeck : Rohden
Xiv. §. 7. Weitere Ausdehnung des Römerreichs nach Osten. 211 schon halte besetzen lassen, zurückweichen und sich in Asien in die engen Grenzen seines erblichen Königreichs einschließen lassen. Kaum aber war Sulla nach Italien zurückgekehrt, so brach er wieder los und kämpfte unter abwechselndem Glück gegen die römischen Heere, bis Lucullus an die Spitze derselben trat. Diesem einsichtsvollen und hochgebildeten Feldherrn gelang es, den Mithridates in wie- derholten Treffen zu schlagen, aus seinem Königreich zu vertreiben, ihn in's Reich seines Bundesgenossen und Schwiegersohns Tigra- nes von Armenien zu verfolgen, auch diesen zu überwinden und die Macht des Mithridates durch wiederholte Niederlagen vollständig zu brechen. Aber Lucullus war kein Parteihaupt, kein Gewalt- mensch. Deshalb hatte er auch nicht Sorge getragen, sich seines Heeres vollständig zu versichern. Es weigerte sich, ihm in die rauhe- ren Gebirgsgegenden des pontischen Reiches zu folgen, und hinderte ihn dadurch, den Krieg vollständig zu beendigen. Ehre, Macht, Ruhm und Beute fiel daher dem inzwischen aufgekommenen neuen Partei- haupt und Gewalthaber Pompejus zu, Sulla's ehrgeizigem und vom Glück begünstigtem Freunde und Schüler. Er endigte den Krieg, wie so manche frühere Kriege, mehr durch Benutzung der glücklichen Umstände als durch hervorragende kriegerische Tüchtigkeit. Durch ihn erhielt Asien eine neue Gestalt. Außer dem pergame- nischen Reich wurden auch Bithynien und Paphlagonien, Cilicien und Syrien zu römischen Provinzen gemacht, und die Fürsten von Pontus (des Mithridates Sohn Pharnaces), Armenien, Gala- tien und Judäa wurden unter römische Oberherrschaft gestellt. So- mit war ganz Asien bis an den Eufrat unter die Botmäßigkeit der Römer gebracht, und es war wieder einmal ein großer Schritt vor- wärts geschehen zu dem Punkte hin, wo in Asien und in Europa „die Zeit erfüllet" war. Pompejus hatte schon in ganz jungen Jahren in dem Kriege Sulla's gegen die marianische Partei sich sehr hervorgethan und durch seine Erfolge in Italien, Sicilien und Nord-Afrika sich von seinem Gönner Sulla den Beinamen „des Großen" (Magnus) er- worben. Hernach hatte er, ohne noch ein öffentliches Amt bekleidet zu haben, den Kampf in Spanien gegen den wackersten Führer der Marianer, gegen Sertorius, oder eigentlich gegen dessen treulose Verräther und Mörder beendigt, hatte das Glück gehabt, bei seiner Rückkehr nach Italien den letzten Rest der Sklavenbanden, welche un- ter ihren Führern Sp artacus und Crirus mehrere Jahre hindurch Rom und ganz Italien in Schrecken gesetzt hatten, zu zersprengen und niederzumachen, und hatte endlich den Gipfel des Ruhmes erstiegen durch die sehr geschickte und rasche Beendigung des gefährlichen See- 14'
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