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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 223

1859 - Lübeck : Rohden
Xv. §. l. Die Erfüllung der Zeiten. 223 Geister fühlten stch geehrt, vvn ihm bemerkt und durch seine Gunstbe- zeugungen ausgezeichnet zu werden. In dem allgemeinen Frieden suchte man die friedlichen Beschäftigungen wieder auf. Handel und Verkehr belebte sich, Schifffahrt und Ackerbau blühten, Wissenschaften und Künste stiegen, soweit Rom sich daran überhaupt betheiligte, unter Augustus auf die höchste Stufe. Was wir von römischen Dichtern und Geschichtsschreibern Bedeutendes haben (Virgil, Horaz, Ovid, Catull, Tibull, Properz, Nepos, Livius und der Grieche Diodorus) lebte unter dem Sonnenschein seiner kaiserlichen Gunst. Die Zeit des Augustus ist das goldene Zeitalter der römischen Lite- ratur. Da Augustus auch die Sitten nach Kräften zu bessern suchte und durch Gesetze wenigstens den größten Ausbrüchen der Lasterhaftig- keit wehrte, so mochte man seine Zeit überhaupt als eine glückliche und goldene bezeichnen. Denn die Sehnsucht nach der Wiederkehr einer- goldenen Zeit war allgemein, bei jedem augenblicklichen Aufathmen nach langer Trübsal meinte man sie gefunden zu haben. Aber wie hätten die Heiden ahnen können, daß eben jetzt schon mitten unter sie getreten sei, den sie nicht kannten, der wahrhaftige Bringer der rechten goldenen Zeit. Xv. Eintritt des Reiches Christi in das Weltreich. Motto: Das Leben ist erschienen. „Ein neues Leben wird in die sterbende Mensch- heit gesenkt." §. 1. Die Erfüllung der Zeiten. „Da die Zeit erfüllet war, sandte Gott seinen Sohn." Der dunkle Vorhang, hinter welchen der lebendige Gott Jahrhunderte lang zurückgetreten war, zerreißt plötzlich und die Herrlichkeit des Herrn erscheint in der demüthigen Gestalt eines armen und hülflosen Kindes mitten in der Finsterniß der gottentfremdeten Welt. Still und ver- borgen wie der Eintritt des ewigen Heiles selber, waren auch die Vorbereitungen geschehen. Niemand hatte ihren Sinn und Zweck er- kannt. Jetzt waren sie vollendet, die Zeit war erfüllt, die ganze Welt war in dem Zustande, in welchem sie beim Eintritt und Aufbau des neuen Gottesreiches sein sollte und mußte. Friede, Gehorsam, Gesetzlichkeit, Ordnung herrschte weit und breit. Mit ehernem Fuße hatte Rom alle unruhigen Freiheitsstrebungen und kriegerischen Wirren der vorher in endlosen Kriegen sich befehdenden Völker abgethan. So weit der Scepter des Augustus reichte, bildeten alle Völker Asiens, Afrika's und Europa's eine große Familie, einen feftgeschlossenen, wohlgegliederten Staatskörper. Von Syrien bis nach Spanien, von
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