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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 291

1859 - Lübeck : Rohden
Xvii. §. 11. Gründung des Ostgothenreichs ;c. 291 und Eigenthum beschenkt, im ganzen nördlichen Frankreich und am Rhein entlang in dichten Massen niederließen und das größtentheils verödete und menschenleere Land in fast alleinigen Besitz nahmen, be- setzten sie das ehemals westgothische Land südlich von der Loire nur in sehr kleiner Zahl und in großen Zwischenräumen. Daher behielt das süd- lich e Frankreich stets seine eigenthümliche (romanische) Bevölkerung mit römischer Sprache und römischen Sitten, während im nördlichen Frank- reich das germanische Wesen viel tiefer eiugriss. Aber doch auch nur in einer schon sehr verkümmerten Gestalt. Denn die salischen Franken waren schon zu lange vorher als römische Grenzhüter unter dem verderblichen römischen Einstuß gewesen, als daß sie nicht vom echten Gernranenthum das Beste schon hätten verlieren müssen: deutsche Treue, Redlichkeit und Gottesfurcht. Darum konnte mit der Zeit ein so großer Riß geschehen zwischen den französischen Franken und ihren eheinaligen deutschen Brüdern, und eine so freundliche Annäherung und Vermischung der römischen Südgallier mit ihren nördlichen Beherrschern. §. 11. Gründung des Osigot henreichs. Katholische und arianische Fürsten. So hatten sich denn auf den Trümmern des westlichen Römer- reichs zunächst (wenn wir von Britannien absehen) vier neue germa- nische Reiche erhoben. Das jüngste von ihnen, das Frankenreich, welches nach Chlodwig's Tode auch das Burgunderreich vol- lends verschlang, war das am meisten keltisch-römisch gebliebene, am wenigsten von neuem germanischen Lebenselement erfüllte Land. Aber es zog noch geraume Zeit neuen Zufluß frischer Kräfte aus der engen Verbindung mit den echt germanisch gebliebenen Stämmen am Rhein und diesseits des Rheins. Erst als d'iese Verbindung auf- hörte, trat das eigentlich französische Wesen klar und kenntlich hervor. Sodann aber: es war das einzige römisch-katholische Reich. Das West gothenreich, aus Frankreich fast völlig verdrängt und über die Pyrenäen zurückgeworfen^), erfüllte ganz Portugal und Spanien und überwältigte auch das kleine Suevenreich daselbst. Das Van- dalenreich im nördlichen Afrika hatte dort alle ehemals römischen Besitzungen an sich gerissen, die Inseln des Mittelmeeres erobert und mehrmals Italien und Rom selber bedroht. Beides waren echte Germanenftaaten, mit germanischem Recht und Gesetz, aberden römi- schen Unterthanen verhaßt, und durch den arianischen Glauben inner- *) Nur die Provinzen Narbonne und Gaöconia blieben in den Händen der Westgothen.
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