1869 -
Mainz
: Kunze
- Autor: Herbst, Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Realschule
- Inhalt: Zeit: Alte Geschichte, Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
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b. Böotische Wandrung: Dem Stoß der Thessaler nach-
gebend wandern die äolischen Boot er*) von Arne im Spercheios-
thal in das 'weite Thalbecken des Kopais und das untere
Kephissvs-Thal, nunmehr Böot ien. Die alten Bewohner (Kad-
meonen, Minyer, Thraker) wandern theils aus, theils zerstreuen
und unterwerfen sie sich. Die Eroberer ein Adelsvolk, anfangs
unter Königen, seit dem 8. Jahrhundert mit aristokratischer Staats-
form. Theben, der Mittelpunkt des Landes, sucht sich zur
herrschenden Stadtgemeinde zu machen; Gegenstreben der übrigen
Städte (besonders von Orchomenos, Thespiä, Platää, welches
letztere später ■— 520 — zu Athen übertrat), die in einem lockeren
Bundesverhältniß standen.
o. Dorische Wanderung 1104, deren Vorspiele die
beiden früheren Wanderungen sind. Die Dorier, ursprünglich
an den Abhängen des Olympos, ziehen, vor den Thessalern
weichend, über den Oeta und finden Wohnsitze im Quellgebiet
des Kephissos, •— Dort s. Unter der Führung der Herakliden
suchen sie Wohnsitze im Peloponnes. Nach einem vergeblichen
Versuch über den Isthmus Zug der Dorier unter den Herakliden-
Brüdern T e m e n o s, Kresphontes, A r ist o d e m o s und äolischer
Schaaren unter Oxylos über den korinthischen Busen nach der
Halbinsel. Niederlage der herrschenden Achäer unter Tis am e n os,
dem Sohne des Orestes. Der Sage nach Unterwerfung der Be-
wohner nach einem entscheidenden Sieg, in Wahrheit nach lange
dauerndem Kamps. Die Eroberung ging wahrscheinlich von Elis
aus, dem Alpheiosthal auswärts bis zum nördlichen Taygetos,
von da verzweigte sie sich in das obere Pamisosthal einer-, das
obere Eurotasthal andrerseits; ans letzterem ein Th eil wieder
nach Ärgolis. Theilung des eroberten Landes: Elis der Sage
nach an Qxylos, Argolis (als Ehrenloos), Messenien, Lakonien
an die drei Herakliden.
Auswanderung der meisten Achäer nach Aegialea (nun-
mehr Achaia), der dort-seßhaften Joner zum Theil nach Attika
und beu Kolonien. Die Neliden aus Messerrien nach Athen.
Allmähliche Dorisierung der übrigen Theile der Halbinsel
von Argos aus, mit Ausnahme des meist pelasgischen Atpenlandes
Arkadien, das nie zu einer politischen Einheit gelangte und, fern
vorn Meere, auch dem allgemeinen Verkehr ritb höherer Enltur
fern blieb. Attika erst setzte dem Fortschreiten der dorischen (Sr*
lofits oberung eure Grenze 1066.
*) Oder erst später so genannt?