Anfrage in Hauptansicht öffnen
Dokumente für Auswahl
Sortiert nach:
Relevanz zur Anfrage
1869 -
Mainz
: Kunze
- Autor: Herbst, Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Realschule
- Inhalt: Zeit: Alte Geschichte, Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
137
aufsicht (regimen morum disciplinaeque Romanae) entwickelte sich
erst später aus dem Amte der Censur, Die zwei Censaren wur-
den gewählt in den Centuriatcomitien; die Amtsdauer fünf, seit
434 anderthalb Jahre. Häufig wurden statt der Militärtribunen
Consuln gewählt?)
Ueberhaupt nehmen die Patrizier eine übermüthige Stellung
ein, was sich namentlich in der Ermordung des Volksfreundes
Sp. Maelius, eines reichen plebejischen Ritters, der bei einer
Hungersnoth Getreide vertheilte und des Strebeus nach der Kö-'
nigsherrschaft beschuldigt wurde (439), zeigte. . 439
Als im Jahre 421 nach dem Verlangen der Patrizier die 421
Wahl der Quästoren (Anfangs als Gehülfen der Könige Criminal-
richter, seit Einführung der Republik Finanzbeamte, Verwalter
des im Tempel des Saturnus beruhenden Staatsschatzes) auf vier
erhöht wurde, setzten es die Tribunen durch, daß die Plebejer für
zulässig zu diesem Amte erklärt wurden (nt pars quaestorum ex
plebe fieret). Zwei Quästoren sollten in der Stadt sein (quae-
stores urbani, aerarii), zwei sollten die Consuln im Felde beglei-
ten.* **)^) 409 drei plebejische Quästoren. Dle Plebejer glaubten 409
mit diesem Siege sich den Weg zum Consulate geöffnet zu haben.
3. Sturz der etruskischen Macht (396). Einnahme Roms durch die
Gallier (389).
Einen bedeutenden Schritt zur Eroberung Italiens thaten
die Römer in der Bezwingung Vejis, während auf der andern
Seite die Einnahme ihrer eignen Stadt durch die Gallier nur von
vorübergehender Wirkung war.
Den Sturz der etruskischen Macht führte ein Zusammenfluß
von Ereignissen herbei: 1) Die Uebermacht der griechischen See-
macht (besonders der syracusanischen) auf dem tyrrhenischen Meere;
2) die Unterwerfung der Etrusker in Campanien durch die sa-
bellischen Völkerschaften; 3) die Ausbreitung der Celteu im nörd-
lichen Gallien; 4) die innere Uneinigkeit; 5) die Siege der Römer.
*) Ob Consuln oder Militärtribunen zu wählen seien, hing von dem Er-
messen des Senates ab. Von 444—409 zwanzig Consulate und 45 Militär-
tribunale. Von 408 an werden die Militärtribunale Regel.
**) Zwei Quästoren reichten später bei der Ausdehnung der römischen Kriege
nicht mehr aus; ihre Zahl wurde 267 aus acht, durch Sulla auf zwanzig, durch
Cäsar sogar auf vierzig erhöht.