1869 -
Mainz
: Kunze
- Autor: Herbst, Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Realschule
- Inhalt: Zeit: Alte Geschichte, Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Niederlage bei Carrhä umkam, das Baud zwischen beiden ge-
lockert worden war.
Pompejus stärkt die Senatspartei, sucht Recht und Ordnung
zu heben (lex de vi et ambitu) und läßt den Milo verurtheilen,
der nach Massilia in die Verbannung geht. Am 1. Januar 49 49
beschließt der Senat, daß Cäsar aus seiner Provinz zurückkehren,
seinen Oberbefehl niederlegen und sein Heer entlassen solle. Aber
der von Cäsar bestochene Tribun Curio (feine ungeheuren Schul-
den von Cäsar bezahlt) setzte es durch, daß der Senat auch an
den Pompejus die Forderung stellte, seine Provinzen abzugeben.
Pompejus wies dieselbe jedoch zurück. Cäsar, dessen gemäßigte
Anträge vom Senate nicht angenommen wurden, rückte jetzt mit
seinen Legionen gegen Italien vor und er öffnete, indem er
denrubikon, die Grenze seiner Provinz, überschritt,
den zweiten Bürgerkrieg (49).
Pompejus, nicht vorbereitet auf diesen unerwarteten kühnen
Schritt, verläßt mit Zurücklassung der reichen Staatskasse Italien
und geht nach Griechenland. Cäsar zieht in Rom ein und macht
sich mit seinen gutgeschulten Legionen und durch wohlüberlegte
Mäßigung in zwei Monaten zum Herrn von ganz Italien.
Bevor er den Pompejus verfolgte, ging er nach Spanien und
zwang die Legaten desselben, Asranius und Petrejus, bei Jlerda (49) 49
zur Ergebung. Sardinien und Corsita werden durch Cäsars Le-
gaten besetzt. Der Legat Curio aber, der das pvmpejanische Afrika
erobern wollte, ward von: Könige Juba non Numidien geschlagen
und fiel; der Rest der Truppen ergab sich. Auch in Jllyrien
wurde die Sache Cäsars unglücklich geführt.
Aus Spanien kehrt Cäsar, der inzwischen zum Diktator er-
nannt worden war, nach Rom zurück und ordnet dort mit Milde
die Angelegenheiten. Pompejus hatte in Thessalonice aus seinem
Anhänge eine Regierung eonstituirt und ein Heer von 11 Legio-
nen, sowie eine Flotte von 500 Schiffen aufgebracht.
Cäsar zieht dem Pompejus nach, landet am acroceraunischen
Vorgebirge und schließt den Feind bei Dyrrhachium ein, zieht
aber nach einer daselbst erlittenen Niederlage nach Thessalien.
Ponlpejus, den jetzt ein kluges Ermessen der Verhältnisse nach
Italien hätte führen müssen, folgte ihm dahin nach; es kam bei
Pharsalus 48 zur Schlacht, worin Cäsar den weit überlegenen 45
Feind vollständig besiegte. Pompejus flieht, der ganze Osten fällt
dem Sieger zu. Er begibt sich zunächst nach Lesbos, wo er seine
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