1869 -
Mainz
: Kunze
- Autor: Herbst, Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Realschule
- Inhalt: Zeit: Alte Geschichte, Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
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haben, Spanien an Octavian, das narbonensische Gallien an An-
tonius abtreten mußte, aber später Afrika bekommen sollte.
Darauf wendet sich Octavian nach Westen, Antonius nach
Osten. Octavian hatte die Aufgabe, die Veteranen durch Ländereien
und durch Anweisung von 18 Städten zu befriedigen, die er itali-
schen Grundbesitzern abnahm. An die Spitze dieser stellt sich L.
Antonius, der Bruder des Triumvirs, der mit dessen Gemahlin
Fulvia Octavians erbittertster Feind war. Es entstand ein Krieg
(41—40), der damit endigte, daß sich L. Antonius in der festen
Stadt Perusia im Jahr 40 ergab. «
Während dieser Zeit hatte M. Antonius im Osten unter dem
Einflüsse der ägyptischen Königin Kleopatra gestanden. Im Jahre
40 riß er sich los, kam nach Italien und hatte in Brundusium
eine Zusammenkunft mit Octavian, worauf die drohenden Miß-
Helligkeiten beigelegt und die Provinzen in der Weise vertheilt
wurden, daß Antonius den Osten, Octavian den Westen, Lepidus
Afrika erhielt. Octavia, Octavians Schwester, heirathete zur Be-
festigung des neuen Bündnisses den Antonius.
39 Zusammenkunft zwischen Octavian, Antonius und S. Pvm-
pejus (im Besitze von Sicilien und Sardinien, von wo aus er
Rom die Zufuhr abschnitt) zu Misenum. Pompejus erhielt Sici-
lien, Sardinien, Corsika und Achaja, auch wurde ihm das Con-
sulat zugesagt; dagegen verpflichtete er sich, Italien mit Getreide
zu versorgen.
Klagen auf beiden Seiten führten zum Sicilischenkrieg (58—
36) zwischen Pompejus und Octavian. Nach zwei ziemlich erfolglosen
Kriegsjahren schlägt des Octavianus Feldherr Agrippa bei Mylä
und Naulochus 36 den Pompejus, welcher flieht uatb im folgen- 26
Jahre dem Legaten des Antonius in die Hände fällt und zu Mi-
let gelobtet wird (35). Bald darauf wurde Octavian auch von 35
Lepidus befreit. Dieser machte Ansprüche auf Sicilien, seine Trup-
pen gingen aber zu Octavian über. Er bat den Octavian um Ver-
zeihung, der ihn aller seiner Aemter, mit Ausnahme des Ober-
priesteramtes entkleidete. Er lebte bis 13 v. Ehr. ohne Ansehen.
2. Kampf zwischen Octavian und Antonins.
Mit der Republik war es zu Ende; es kam nun darauf an,
wer in die einzig mögliche königliche Stellung einrücken sollte,
Octavian oder Antonius.