1870 -
Mainz
: Kunze
- Autor: Herbst, Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Realschule
- Inhalt: Zeit: Alte Geschichte, Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
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c. Der Peloponnes, ein isoliertes, fast inselartiges Berg-
land , das durch eine Quermauer über den Isthmus von Hellas
abgesperrt werden konnte. So besaß die Halbinsel die Vortheile
insularer Lage ohne deren Nachtheile.
Das Gebirgssystem des Peloponnes erscheint ohne Verbindung
mit den Stammgebirgen Mittel-und Nord-Griechenlands. Dasselbe
geht von dem mittleren Hochland Arcadien, der ,peloponnesischen
Schweiz' aus. Dies Land ganz von Gebirgen eingeschlossen, nur
im Westrand von dem Flußthal des Alpheus durchbrochen.
Die höchsten Erhebungen (über 7000') dieser Randgebirge im
Norden: Cyllene, Aroania und Erymanthns, niedriger
die Ketten der übrigen Seiten.
Um das Arcadische Binnenland lagern sich die Küstenländer,
theils nur Abdachungen jener Randgebirge, theils durch eigne
Gebirge selbständig gegliedert; dies namentlich durch den fast
6000' hohen Pa rnon, der im Cap Malea, und den Tay ge ins,
den höchsten Gipfel des Peloponnes (7416'), der im Cap Tänaron
auslauft, von zwei Flüssen, Eurotas und Pamisus begleitet.
So bildet der Peloponnes wieder vier Halbinseln, die messenische,
die zwei laconischen, die argolische, daher schon im Alterthum mit
einem Platanen- oder Weinrebenblatt verglichen.
Iii. Klima, Vegetation.
Ungewöhnlicher Wechsel der klimatischen Verhältnisse auf
kleinen: Raum. Uebergang von der Alpennatur des Pindus bis
zum Palmenklima Messeniens und der Cycladen. Einfluß des
Reichthums der Natursormen, der Vegetation, der südlichen
Klarheit der Lust itttb der Lichteinwirkung auf die geistige
Entwicklung, die religiösen Vorstellungen und den Kunstsinn der
Bewohner.
Der Boden im Ganzen mager, die Bewässerung nicht aus-
reichend , weil die Mehrzahl der griechischen Flüsse entweder
quellenlose, im Sommer versiegende Gießbäche sind oder nur ge-
ringen Wasserschatz in ihren Quellen haben. Auch die zahlreichen
Landseen nur in der Regenzeit wasserreich. -— Bei dichter Be-
völkerung kein ausreichender Ertrag. Fruchtbarste Strecken: die
thessalische, böotische, messenische Tiefebene. Große Mannigfaltigkeit
der Lebensweisen je nach der wechselnden Natur: Jagd und Vieh-
zucht, Weinbau und Ackerbau, Schifffahrt und Fischfang.