1870 -
Mainz
: Kunze
- Autor: Herbst, Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Realschule
- Inhalt: Zeit: Alte Geschichte, Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
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geschlagen wird, unterwirft Alexander die Provinzen Drangiana,
Gedrosien, Arachosien, gründet am Fuße des Hindukusch eine
Alexanderstadt, geht 329 über den Oxus nach Sogdiana: Ge-
sangennehmung des Bessus, der unterdessen als Artaxerxes den
Königstitel angenommen; B. verstümmelt und hingerichtet. Vor-
dringen bis über den Jaxartes, an dessen nördlichem Ufer die
Scythenstämme beginnen: Alexanderstadt am Jaxartes gegründet.
Aufstand der Provinzen Sogdiana und Baktrien; schwere Kämpfe;
Anlegung von Städten und militärischen Posten; Vermählung
Alexanders mit Roxane, einer baktrischen Fürstentochter;
Heranziehung persischer und anderer barbarischer Großen in seine
Dienste, Annahme von medischer Tracht und Hofceremoniell bei
großen Empsangstagen, welche in seiner jetzigen Stellung mit Noth-
wendigkeit begründet bei Hellenen und Macedoniern als Abwen-
dung von der väterlichen Sitte und Bevorzugung der Barbaren
heftigen Widerspruch findet. Opfer dieses Conflikts, welcher zweimal
zu Verschwörungen in Alexanders nächster Umgebung führt, werden
Philotas und dessen Vater Parmenio, der Verdienteste von
Philipps Generalen; Clitus, der ihm beim Granikus das Le-
den gerettet hatte, bei einem Gastmahl zu Marakanda in Sogdi-
ana, der Philosoph C a l l i sth e n e s: Parteiung für und wider Ale-
xanders neue Regierungsweise.
In diesen Vorgängen liegt unter andern Beweggründen die
Nothwendigkeit des indischen Feldzugs. Dieser im Sommer
325 von Baktra aus angetreten; im Heere befinden sich 30000
aus den asiatischen Landschaften ausgehobene Krieger.
Die Halbinsel Indien bildet in geschichtlicher und geographischer Beziehung
eine eigene Welt, welche im Alterthum die Mittelmeerländer und ihre Entwicklung
nur sehr mittelbar berührt. Um 2000 v. Chr. Einwanderung von Stämmen
der östlichen Arier in dasjndusthal, wo sie in zahlreiche kleine Stämme ge-
theilt unter Königen ähnlich wie die Griechen der homerischen Zeiten ein heroisches
Zeitalter verleben, von welchem die heiligen Schriften, die Vedas Kunde geben;
um 1300sv. Chr. finden einzelne Stämme allmälig den Weg nach dem zweiten großen
Tiefland der Halbinsel, der Gangesebene; von hier aus allmälige Er-
oberung der ganzen Halbinsel. Allmälige völlige Veränderung des
Volks; schroffe Kasteneintheilung, neue Religionsvorstellungeu (Brahma,
Brahmanen), Priestermacht: despotisches Königthum unter priefterlicher Vor-
mundschaft. Um 600 v. Chr. daun Reaktion gegen Priesterreligion und Kasten-
druck durch einen religiösen Reformator Buddha; weite Ausbreitung seiner Lehre;
Gegensatz, Kampf, Verschmelzung des Brahmaismus und Buddhismus.