1870 -
Mainz
: Kunze
- Autor: Herbst, Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Realschule
- Inhalt: Zeit: Alte Geschichte, Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
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öejer diente er plebejischen Interessen, erlaubte sich derbe An-
spielungen auf die einflußreichsten Optimalen, wurde verbannt
und starb zu Utiea.
Ihm folgte Ennius aus Rudiä in Calabrien (239—169) ;
er hatte eine griechische Bildung. Er diente als römischer Soldat,
als ihn Cato ans seiner Rückreise aus Afrika in Sardinien kennen
lernte. Dieser nahm ihn mit nach Rom, wo er nunmehr blieb
und durch seine Schriften die Freundschaft der einstußreichsten
und vmnehmsten Männer gewann, namentlich der Scipionen.
Er schrieb eine große Zahl von Tragödien nach griechischen Vor-
bildern.
T. Maeeius Plautus, gebürtig aus Sarsina in Umbrien,
lebte zur Zeit des zweiten punischen Krieges (gest. 184). Er
kanr früh nach Rom, wo er Anfangs als Theaterdiener in dürf-
tigen Verhältnissen lebte, später sogar mit niederer Handarbeit
sein Brod verdienen mußte. Nachher ernährte er sich von dem
Honorare, das ihm seine Comödien einbrachten. Seine Stücke,
ebenfalls nach griechischen Mustern geschrieben, zeichneten sich
durch kräftigen Witz, durch treffende und originell komische Dar-
stellung des gewöhnlichen niedrigen Lebens aus.
Während die Schriften der drei ihm vorangehenden Dichter
verloren gegangen find, haben wir von ihm zwanzig vollständige
Stücke, darunter Miles gloriosus, Trinummus, Captivi, Pseu-
duius etc,
P. T ere nt ins Äser aus Carthago, geb. c. 194 v. Ehr.,
gest. 159, kam als Sklave nach Rom; hier wurde ihm von seinem
Herrn, der ihn wegen seiner geistigen Vorzüge und wegen seiner
Schönheit schätzte, die Freiheit geschenkt. Er schrieb nach grie-
chischen Mustern eine Reihe von Comödien, von denen noch sechs
erhalten find*). Wie Plautus das niedrige Leben im Auge
halte, so zeichnete Terenz die feinere Lebensart der höheren Ge-
sellschaft, in der er sich auch bewegte; beu jüngeren Scipio und
Lälius zählte er zu seinen Freunden.
Das kunstgerechte griechische Lustspiel sagte dem rohen Ge-
schnurcke der Römer nicht auf die Dauer zu, es mußte der Posse
(mimus) das Feld räumen, wo Tanz und Geberden das Haupt-
interesse in Anspruch nahmen. Unter Augustus blühte die Pan-
*) Adelphi, Andria. Eunuchus, Heautontimorumenos, Hecyra, Phormio