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1. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 15

1909 - Bamberg : Buchner
Die julisch-claudischen Kaiser. 15 Prtorianer im Zaum, die er (seit 23) in einem festen Lager dicht vor den Mauern der Haupt- und Residenzstadt zusammengezogen hatte. Ihr Prfekt, die rechte Hand des Kaisers, war allmchtig. Tiberins wollte und konnte sich bei den hheren Kreisen nicht beliebt machen. So ward er der best-gehate Mann, und haentstellt ist denn auch sein Charakterbild auf uns gekommen. Aber man vergesse nicht, da die Verhltnisse, die ihn umgaben (u. ct. war ihm sein einziger hoffnungsvoller Sohn vergiftet worden), seine von Haus aus edle und stolze Natur verbittert und ihn zum Menschen-Hasser gemacht haben, wie er sich denn auch dauernd aus Rom nach Capri zurckzog, das er militrisch absperren lie. Aber mit Meisterschaft fhrte der Einsiedler die Zgel der Regierung. Nichts in dem weiten Reich ent-ging seinem Adlerblick. Sparsam, gerecht und mustergltig verwaltete er Rom, Italien und die Provinzen. Sein Hofstaat war der denkbar ein-sachste, weshalb er, obwohl im stillen ein Wohltter, als geizig verklatscht wurde, wie dieselben Kreise es ihm verbelten, da er dem Gladiatoren-uusug steuerte. Viel rger und Verdru bereitete ihm die Familie seines Neffen und Adoptivsohnes Germanicns/ den er noch berlebte. Einsam und verlassen, wie er gelebt, starb der gefrchtete Kaiser 78jhrig im Jahr 37. Von dem weltgeschichtlich wichtigsten Ereignis unter seiner Regierung jedoch, dem Auftreten Christi, hatte er so wenig eine Ahnung gehabt, wie seine Zeitgenossen.^ 3. Aus Tiberius folgten, je vom Prtorianerprfekten zum Kaiser ausgerufen, 4agnlct (bis 41), ein Sohn, Claudius (bis 54), ein Bruder, und Nero (bis 68), ein Enkel des Germanicns, und als solcher der Urnr-enkel des Aiigustus.3 Alle drei endeten gewaltsam. Calignla und Nero sind fast sprichwrtlich geworden fr blutgierige und wahnsinnige Wteriche. Claudius war willensschwach und unterstand schlielich ganz der Leitung Verrats unvermutet verwickelt wurden. Der Senat selbst mute diese Prozesse erledigen, und sie endigten in der Regel mit dem Todesurteil. 1 Germauicus. Sohn des 9 v. Chr. bei Mainz verunglckten Drusns, wollte sich als Befehlshaber des linksrheinischen Germaniens unntigerweise im rechtsrheinischen Lorbeeren erwerben, weshalb ihn Tiberius nach Syrien versetzte, wo er aus Privat-rche vergiftet wurde. Seine Gemahlin Agripplna mute wegen ihrer feindseligen Haltung auf ein Eiland verbannt werden, ebenso ihre ungeratenen Shne. 2 Man wute nur, da die Christiui" ihren Namen von einem Christus her-leiteten, der durch den Prokurator Pontius Pilatus gekreuzigt worden sei (am 6. April 30). 3 Die einzige Tochter des Augustus, Julia, nicht von bestem Ruf, war die Schwiegermutter des Germauicus gewesen, somit die Gromutter von dessen Tochter Agrippina, und Urgromutter des Nero. Dieser selbst starb kinderlos, und so erlosch mit ihm ruhmlos das julische Geschlecht. 123
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