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1. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 44

1909 - Bamberg : Buchner
44 Alte Geschichte. Italien, nachdem es 66 Jahre lang den Ostgoten gehrt hatte, eine oft-rmische Provinz. 568 2. Aber diese ostrmische Provinz erobern schon im Jahre 568 die Langobarden. War die Hauptstadt des Ostgotenreichs Ravenna ge-wesen, so whlte der Langobardenknig lbion Pavia zu seinem Sitze. Begleitet waren die Langobarden von Sachsen und Gepiden. Sie eroberten ganz Italien, ausgenommen Rom, die Kstenstdte und Benevent. Diese blieben ostrmisch. Die meisten Rmer wurden erschlagen oder zu Knechten gemacht; was frei blieb hatte keinen Zutritt zu den Stellen im Heer und in der Verwaltung, die jetzt abermals vollstndig in germanischer Weise ein-gerichtet wurde (Herzogtmer). Albion ward 573 ermordet. Unter seinen Nachfolgern tritt, nachdem die arianischen Langobarden katholisch geworden waren, eine allmhliche Verschmelzung der Rmer und Germanen ein, wo-bei die Langobarden romanisiert werden. 3. Mit der Einwanderung der Langobarden in Italien hatte die germanische Vlkerwanderung ihren Abschlu gefunden. Alle Germanen sind nun untergebracht, aber an Stelle des einheitlichen rmischen Weltreichs finden wir zunchst im Abendland eine Reihe selbstndiger germanischer Reiche, aufgebaut auf dem von den Rmern lngst vergessenen Volkstum.1 So ward das Weltreich, das alle Stammesunterschiede aufgehoben hatte, wieder -m Stammesstaaten aufgelst, die nur im Glauben eine Einheit bildeten. Waren aber auch die Germanen uerlich die Herren, geistig waren sie es nicht. Hier unterlagen sie durchweg der Macht der rmischen Bildung i Zwar haben diese Germanen, welche das (abendlndische) Weltreich in eine Reihe von Nationalstaaten auflsten, frhzeitig ihr Germanentum eingebt. Die Germanen in Gallien, Spanien und Italien sind vollstndige Romanen geworden, die Vandalen in Afrika sogar (hnlich wie Hernler oder Gepiden) spurlos zu Grunde gegangen (Belisar zerstrt das Vandalenreich in Afrika unter Gelinter 533534 vollstndig), Bei aller Naturwchsigkeit hatten eben diese in den Sden Europas und nach Nordafrika siegreich vorgedrungenen Germanen nach erfolgter Sehaftigkeit nicht die Kraft, der alten rmischen Kulturmacht zu trotzen, zumal da sie auch eine viel zu hohe Achtung vor ihr hatten. Whrend sie den gealterten Geschlechtern neues Blut zufhrten, verloren sie an dieselben ihre Sprache und Eigenart. Namentlich erlosch der altgermanische Kriegeradel gegenber dem eingesessenen reichsrmischen Beamtenadel, und damit ging den Germanen der Halt in der Fremde verloren, sie wurden von dem fremden, dem rmischen Element aufgesaugt, allerdings in der Weise, da sich neue Nationalitten bildeten, die spanische, gallische, italienische. Nur die Westgermauen, die weder der die Alpen noch der die Pyrenen noch der das Mittelmeer gewandert waren, bewahrten auf dem nordischen Boden ihr hier wurzelndes Germanentum. Wohl bekamen sie mit dem katholischen Christentum auch die Gaben der Kultur, doch waren sie stark und zh genug, ihre Sprache, Sitten und Gebruche zu erhalten. Ihren Mittelpunkt fanden diese Germanen in den Franken. 152
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