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1. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 48

1909 - Bamberg : Buchner
48 Mittlere Geschichte. 481 der 15jhrige Enkel des Merovaus/ Chlodwig (Chldovech), den Thron bestiegen. Sein und seiner Ratgeber ganzes Sinnen und Trachten war zunchst auf die Eroberung des noch rmischen Galliens gerichtet. Chlodwig frchtete nur den groen Westgotenknig Eurich. Gleich nach dessen Tod berfiel er den Syagrius und schlug ihn entscheidend bei Soissons (spr. Soa-ohn) (486). Das Ziel war erreicht. brigens be-setzten die Franken das neue Gebiet nicht vollstndig. In den Stdten blieb das Rmertum, und in dem spter eroberten Lande sdlich der Loire ist alles nach wie vor römisch. Franken kamen hier nur vereinzelt vor; blo stlich der Somme war das Rmertnm vollstndig vernichtet worden. Bis auf weiteres werden beide Sprachen nebeneinander gesprochen; doch bleibt das Lateinische die Schriftsprache. Erst seit dem 10. Jahrhundert sind die Franken vollstndig romanisiert d. h. Franzosen geworden, und es verschwindet die deutsche Umgangssprache. Sodann demtigte Chlodwig in der Schlacht bei Zlpich (496) unweit Cln seine gefhrlichen Nebenbuhler, die Alemannen, und als sie sich spter wieder erhoben, schlug er sie sast bis zur Vernichtung. Sie zogen sich rheinanswrts zurck und wurden auf das Land, das sich sdlich vom Hagenauer Forst, der Enz-und Remslinie bis Marbach (Markbach d. i. Grenzbach) zwischen Vogesen und Lech erstreckt, beschrnkt. i Schon seit den Zeiten von Merovns' Vater verschwanden bei den Salfranken die meisten Gauknige, und die Merovinger herrschten allein. Ihr^Knigtum war erblich. Das Volk hatte bei der Besetzung des Thrones kernen Einflu mehr. er Staat war vielmehr persnliches Eigentum des Knigs. Deshalb kann auch der König Staatsgut verschenken und das Reich teilen. Der König fuhrt die Regierung durch seine Beamten (Grafen) und schuldet dem Staat lediglich den Frieden. Die Schenkungen aus Staatsgut erfolgen an Männer von Verdienst, doch mu eine Schenkung beim Tod des Schenkers oder des Beschenkten erneuert werden und ohne die Genehmigung des Knigs darf solches Gut (Mob, Lehen) nicht veruert werden. Aus den Familien solcher mit Schenkungen bedachter Frauken erwuchs allmhlich cm frnkischer Geburtsadel. Das Kennzeichen des Knigs ist das lange Haar; das Stnn-bild seiner Herrschaft der Speer. Die Frankenkmge werden als solche weder gesalbt noch gekrnt. Nach der bernahme der Herrschaft erfolgt eme Umfahrt durch das Reich. Alle Freien sind dienstpflichtig (allgemeine Wehrpflicht). Der gewhnliche Mann dient mit Streitaxt und Speer, der rmere als Bogenschtze, der reichere zu Pferde. Alle haben sich selbst auszursten. Dafr knnen sie sich durch Plnderung und durch den Anteil an der Kriegsbeute entschdigen. Das Heer gliedert sich nach Graf- und diese nach Hundertschaften. Im Mrz findet die Heerschau statt (Kontrollversammlung), das Mrzfeld genannt. Neben dem Volksheer verfugt der Konig noch der eine stndige Schar Bewaffneter, und ttt erntgen Orten hegen feste Satzungen. Im groen ganzen sind die Merovinger noch echte Bauernknige, wie siecmd)au^m Ochsenwagen zum Mrzfeld fahren. Chlodwig insbesondere, der grte Merovinger war durch und durch ein barbarischer Bauernknig.
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