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1. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 55

1909 - Bamberg : Buchner
Karl der Groe und .die Erneuerung des westrmischen Kaisertums. 55 wohner wurden alle derselben antiken Kultur teilhaftig und bekannten sich alle zum selben katholischen Glauben. Seit lange hatte kein Herrscher mehr der ein solch groes Reich geherrscht. Was Wunder, wenn angesichts dieser achtunggebietenden Weltstellung und des mchtigen Schutzes, den Karl der abendlndischen Christenheit angedeihen lie, in ihm und bei allen seinen Untertanen der Gedanke reifte, da fr die nach den Strmen der Vlker-Wanderung nunmehr wiedergewonnene Reichs- und Glaubenseinheit im Abendland der einzig richtige Ausdruck die Erneuerung und Annahme der Kaiserwrde sei. Diesem Gedanken folgte rasch die Tat. Am Weihnachtsfest 800 empfing Karl in der alten Peterskirche zu Rom von Papst Leo Iii. nach abgehaltener Messe unter dem jubelnden Zuruf des Volkes die goldene Krone: das rmische Kaisertum war an die 800 Germanen bergegangen, und, was schon ein Alarich und Theudebert gewollt, erfllt. 5. Aber durchdrungen von dem damaligen Ideal des Gottesstaats Augustius Werk der diesen Gegenstand war Karls Lieblingsbuch fhlte sich Karl weniger als deutscher Herrscher\ denn als rmischer Uni-Versalkaiser, wenn auch sein Hof- und Privatleben felbst durch und durch deutsch war. In Verfolg seines Herrscherideals war das Herrscherziel Karls d. Gr. darauf gerichtet, die weltliche und kirchliche Lebensordnung zu einer Einheit zu verschmelzen und mit Hilse der Geistlichkeit das noch rohe Germanentum durch die antike Kultur zu veredeln. Gelang letzteres auch nicht im Handumdrehen, so erreichte Karl wenigstens das erstere so vollstndig, da nur die schwersten Kmpfe diese von Karl vollzogene Ver-schmelznng von Zeitlichem und Himmlischem, von Staat und Kirche, lsen konnten. Karl war der Begrnder einer neuen Zeit, der Trger der mittelalterlichen Weltordnung. Als solcher galt er noch am Ende des Mittelalters fr das unerreichte Vorbild des christlichen Herrschers. 6. Karl starb gottergeben zu Aachen, 72 jhrig, an einer Rippfell- 814 eutzuduug. Er wurde in einem Marmorsarg im Dome beigesetzt. Er hatte zwei blhende Shne vor sich sterben sehen. Sein jngster, ihn ber-lebender Sohn Ludwig wurde sein Nachfolger. Zwei Dritteile seines Schatzes hatte Karl der Kirche vermacht. Sein Tod rief im ganzen weiten 1 Die Deutschen selbst fhlten sich noch nicht als Nation, sondern nur als Glieder des neubegrndeten kaiserlichen Gottesreichs. Erst im 11. Jahrhundert ist das Nationalbewutsein erwacht, und kommt das Wort Deutsche" als gemeinsame Bezeichnung der deutschen Stmme allgemein auf, und der Ausdruck deutsches Vaterland" stellt sich ein. 163
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