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1. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 87

1909 - Bamberg : Buchner
Friedrich Il Ausgang der Hohenstaufen. 87 im Gegensatz zu seinem Vater die Städte gegen die weltlichen Fürsten, von denen sich jene benachteiligt glaubten, untersttzte, während der Kaiser den Fürsten wohl wollte und ihnen im groen Wormser Privileg (1231) gleichfalls (wie den geistlichen Fürsten im Jhre 1213) die Selbstherrlichkeit und eigene Gerichtsbarkeit verlieh nebst dem Recht, Mnzen zu schlagen, neue Mrkte, Straen und Befestigungen in ihrem Gebiet anzulegen und Zlle zu er-heben. Durch dieses Privileg wurde die knigliche Gewalt aus den frst-lichen Lndern ausgeflossen, die frstliche als die allein gltige anerkannt. Ihre Trger werden denn auch jetzt fchou als Landesherren" bezeichnet. Sodann erregte es Friedrichs Zorn, da Heinrich in Deutschland die Ketzer' verfolgen, verbrennen und einen ganzen Bauernstamm, die Stedinger^, als Ketzer frmlich ausrotten lie. Ob dieser Vorkommnisse vom Vater zurechtgewiesen, ergriff der Sohn die Fahne der Emprung. Doch fand er wenig Anklang, und als der Kaiser nach 15jhriger Abwesenheit wieder in Deutschland erschien (1235), erfolgte die Verhaftung Heinrichs. Er ward als Gefangener nach Apulieu verbracht, wo er (1242) im Gefngnis starb. Der Kaifer aber stellte in Deutschland Ruhe und Ordnung wieder her, be-stellte den Erzbischos von Mainz zum Reichsverweser und zog nach 2 jhrigem Aufenthalt der den Brenner wieder nach Italien (1237). 4. Hier gedachte er jetzt gleich seinem Grovater Friedrich I. die Lombarden zu unterwerfen, auf da, nachdem ihm Sizilien, Deutschland, Burgund und Jerusalem gehorchten, sein Kaisertum ein allgemeines werde, wie dasjenige seines Vaters. Ilm die Lombarden zum offenen Widerstand zu reizen, forderte er die Regalien zurck, auf die Barbarossa (im Frieden von Konstanz) hatte verzichten mssen. Ferner untersagte er den Stdte-buud. Daraufhin griffen die Lombarden zu den Waffen, wurden aber vom Kaifer bei Cortennova entfcheidend geschlagen (1237). Der siegreiche Kaiser wird vom Papst gebannt, der mit Recht fr seinen Kirchenstaat frchtete und nun zur Wahrung der italienischen Freiheit mit Venedig und Genua einen Bund gegen Friedrich Ii. schlo. Der Bann blieb wirkungslos, und i In Deutschland machte sich damals als unbarmherziger Ketzerrichter einen gefrchteten Namen Konrad von Marburg. Er ward von unbekannter Hand erschlagen, und 1215 grndete der Spanier Don Gnzman, genannt Dominikus, ljlo einen besonderen Orden zur Bekehrung der Ketzer durch die Predigt und das Beispiel der Weltverachtung. Diese Predigermnche" oder Dominikaner wollten sein die Domini canes, die Hunde des Herrn, die auf die Fchse im Weinberg des Herrn, eben die Ketzer, Jagd machen. 2 Sie bildeten eine Bauernrepublik an der Hunte, und ihr Widerstand gegen Eingriffe seitens geistlicher und weltlicher Fürsten war fr Ketzerei erklrt, und sie des-halb mit Bann und Interdikt belegt worden. 195
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