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1870 -
Mainz
: Kunze
- Autor: Herbst, Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Realschule
- Inhalt: Zeit: Mittelalter
- Geschlecht (WdK): Jungen
Zur Einleitung.
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I. Inhalt und Charakter der Geschichte des Mittelalters.
Das Mittelalter umfaßt die tausendjährige Periode zwischen
dem Untergang des abendländischen römischen Reiches und der
mit der Entdeckung der neueil Welt und der Kirchenreformation
anhebeilden Neuzeit. Neue Schauplätze der Cultur und Geschichte
öffnen sich. Der Zug der Weltgeschichte geht nach Norden und
Westeii. Ganz Europa wird allmählich in den Kreis des geschicht-
lichen Lebens hereingezogen.
Die Wahrheit des Christenthums und das Schwert
der Germanen zersetzen und überwinden das römische Weltreich
lind das darin herrschende Heidenthum. Daher sind die Germanen
das Hauptvolk des Mittelalters; die germanische Lehns-
monarchie mit dein deutsch-römischen Kaiserthum auf der einen,
die christliche Kirche mit der Hierarchie auf der andern Seite
die Hauptschöpfungeil uild eigenthümlichsten Lebensformen dieser
Periode. Beide Mächte, die germanisch-romanische Heeresmacht
und die christliche Kirche, messen sich zuerst defensiv, dann (in den
Kreuzzügen) angriffsweise mit dem Islam, der den Orient zu dem
Anspruch auf Weltherrschaft erhebt und begeistert. Am Ende des
Mittelalters unterwirft der Islam den Osten Europas, während
er inl Westen unterliegt.
Die Lehnsmonarchie geht unter durch das Wachsthum der
absoluten Fürstengewalt, durch die zunehmende Bedeutung der
Städte, durch die Umgestaltung des Kriegswesens. Während aber
die übrigen Hauptländer des Welttheils in dieser Umwandlung
sich innerlich kräftigen, wird die Einheit und Macht des deutschen
Reiches durch die übergreifeude Landeshoheit wie durch die An-
griffe der kirchlichen Gewalt gebrochen. Mit der Macht des Kaisers
sinkt aber auch die des Kirchenoberhauptes. —
Herbst, historischer. Hiilfsbuch Ii.
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