1870 -
Mainz
: Kunze
- Autor: Herbst, Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Realschule
- Inhalt: Zeit: Mittelalter
- Geschlecht (WdK): Jungen
83
Sicherung des unter Frankreichs Hoheit gefallenen Burgund
1289. Vergebliche Hoffnungen auf die Kaiserkrönung trotz aller
Nachgiebigkeit gegen die Päbste.
Rudolfs Ritt nach Speyer und Tod 1291. 1231
2. Adolf von Nassau (1292—1298) gegen die Erwartung
Allrechts von Oesterreich, dessen Macht und strenge Persönlichkeit
der Mehrzahl der Wahlfürsten nicht genehm war, besonders durch
den Einfluß des Mainzer Erzbischofs Gerhard von Eppstein ge-
wählt. Sein Streben nach einer Hausmacht bei völliger Un-
macht von Haus aus (nur ein Theil der Grafschaft Nassau sein
Eigen). Die Erwerbung von Meißen und Thüringen von
Albrecht dem Unartigen 1294, die hieraus entstehende Fehde mit 1234
dessen Söhnen Friedrich (mit der gebissenen Wange) und Diez-
mann, endlich die zunehmende Selbständigkeit Adolfs veranlaßte
einen Gegenbund der Fürsten; — an dessen Spitze König Wenzel
von Böhmen (Ottokars Sohn) und Albrecht von Oesterreich, der
von Anfang an gegen Adolf sich feindlich gehalten; Adolfs Ab-
setzung 1298. Seine Niederlage und sein Tod bei Göllheim. ^
3. Albrecht von Oesterreich (1298—1308), schon in
gereiften Jahren, kräftig und mächtig, wesentlich im Sinn und
Geist seines Vaters handelnd, wirksam für die Ordnung des
Reichs, mehr noch für sein Hausinteresse. Seine Regierung im
ganzen ohne erhebliche Resultate.
a. König und Pabst: Albrechts nahe Beziehungen zu dem
mächtigen Philipp Iv dem Schönen von Frankreich (sein Sohn
Rudolf, der muthmaßliche Thronerbe, vermählt mit Blanko,
Philipps Schwester), ries die Opposition der rheinischen Kur-
fürsten und des mit Philipp zerfallenen Pabstes Bonifacius Viii
(1294—1303) wach. Albrecht, auf die Hülfe der Städte gestützt,
sprengte den Fürstenbund. — Streitigkeiten Philipps von Frank-
reich mit dem überkühnen Bonifaeius Viii wegen dessen Ein-
mischung in den englisch-französischen Krieg und wegen der Be-
steurung der französischen Geistlichkeit, welche der Pabst durch
die Bulle Olerieis Iaieo8 verbot. Bann gegen Philipp. Der
Versuch des Pabstes, Albrecht auf seine Seite herüberzuziehen
und als Werkzeug gegen Philipp zu gebrauchen, schien bei des
Königs demüthiger Nachgiebigkeit zu glücken, aber Philipp kam
zuvor und ließ den Pabst 1303 gefangen nehmen. Nach dem
Tode des Pabstes und seines nächsten Nachfolgers das 73jährige
st g. babylonische Exil der Kirche 1304—1377; — Clemens V,
6*