1870 -
Mainz
: Kunze
- Autor: Herbst, Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Realschule
- Inhalt: Zeit: Mittelalter
- Geschlecht (WdK): Jungen
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1308
1310
1312
früher Erzbischof von Bordeaux, blieb in Frankreich, seit 1309
in Avignon, er und seine Nachfolger Werkzeuge der französischen
Politik; — Ende der Weltherrschaft der Hierarchie.
b. Albrecht als Mehrer seiner Haus macht: Seine
Versuche, Thüringen und Holland zu gewinnen, hatten keinen
dauernden Erfolg; Böhmen erwirbt er nach dem Aussterben des
Mannsstammes (mit Wenzel Iii) auf kurze Zeit für seinen Sohn
Rudolf. Nach dessen baldigem Tod (1307) fällt es an Heinrich
von Kärnthen. —
Der Ursprung der schweizerischen Eidgenossenschaft
schon unmittelbar nach König Rudolfs Tod 1291. Losreißung
der Waldstätte Uri, Schwyz, Unterwalden von der Landgrafschaft
der Habsburger, die eine eigentliche Territorialherrschast gründen
wollen, erst nach Albrechts Tod. Sage von Geßler und Tell. —
Eximierung der Lande von der Landgrafschaft durch König Hein-
rich Vii. Ihre späteren Kümpfe mit dem Haus Habsburg führen
zur festeren Gründung und weiteren Ausbreitung des Bundes. —
Albrechts Tod durch die Möroerhand seines Neffen Johann
Parricida und seiner drei Helfer 1308.
4. Heinrich Vii von Lützelburg (1308—1313), ein
halbfranzösischer, wenig mächtiger Gras, unter mehreren Bewer-
bern durch die drei geistlichen Kurfürsten (Balduin von Trier,
Heinrichs Bruder, Peter Aischspalter von Mainz sein früherer
Arzt) gewählt, edel und tapfer, doch kein politischer Kopf.
a. Die Erwerbung Böhmens nach Verdrängung Hein-
richs von Kärnthen und gegen die Ansprüche der Habsburger
durch Heinrichs Vii Sohn Johann schafft den Lützelburgern eine
Hausmacht 1310. Seitdem beherrscht der scharfe Gegensatz zwi-
schen Habsburgern und Lützelburgern die deutsche Geschichte, deren
Schwerpunkt dadurch nach Osten verlegt wird.
b. Heinrichs Römerzug 1310—1313. Seit Friedrich Ii
war Italien sich selbst und seinen ghibellinisch-welfischen Partei-
fehden überlassen worden. Heinrich suchte die Rechte des Reiches
wieder geltend zu machen und die (seit Friedrich Ii nicht verliehene) Jir y
Kaiserkrone zu gewinnen. Sympathien der italischen Patrioten
für den deutschen König; Dante Alighieri. Anfängliche Erfolge
Heinrichs in Oberitalien, bei den Seestaaten Venedig, Pisa, Genua.
Mangel an Energie, unzeitiges Streben, sich über die Parteien
und mit seinem natürlichen Gegner König Robert von Neapel gut
zu stellen, hinderten seine Fortschritte. Kaiserkrönuug zu Rom 1312.