1870 -
Mainz
: Kunze
- Autor: Herbst, Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Realschule
- Inhalt: Zeit: Mittelalter
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Heinrich f unter Vorbereitungen zu einem Kriegszug gegen Neapel.
Doppelwahl.
5. Ludwigs des Bayern (1314-—1347) und Friedrichs
des Schönen von Oesterreich (1314—1330); der erstere war
von der luxemburgischen Partei ausgestellt, die keine Aussicht hatte,
den unruhigen und abenteuerlichen Johann von Böhmen auf den
Thron zu heben, der andere, König Albrechts ältester Sohn, der
Candidat der Habsburger; beide 'Fürsten edel und milde, doch
keine großen Charaktere, mit einander verwandt und zuvor enge
befreundet. Deutschland in zwei Lager getheilt, arge Zerrüttung
des Reichs.
a. Deutscher Bürgerkrieg 1315 —1325: Besonders
Süd- und Westdeutschland der Schauplatz des Kampfes; Fried-
rich, reicher an Mitteln und durch seinen kriegstüchtigen Bruder,
Herzog Leopold, gestützt, anfangs überlegen (doch Niederlage Leo-
polds gegen die Schweizer am Morgarten 1315; Erneurung
des ewigen Bundes zu Brunnen 1316, von König Ludwig be-
stätigt), bis seine Niederlage bei Mühldorf um Inn (Ampfing)
1322 ihn um Krone und Freiheit bringt. — Fortdauer des 132s
Kampfes der meist glücklichen Habsburger (unter dem mit Frank-
reich verbündeten Leopold gegen König Ludwig; Entlassung Fried-
richs aus der Haft gegen Verzichtleistung auf den Thron und
gegen das Versprechen, seine Brüder zum Frieden zu bewegen.
Freiwillige Rückkehr Friedrichs nach der Trausnitz, da die Be-
dingungen sich als unerfüllbar erweisen. Gemeinsame Reichs-
regierung beider Könige im Transnitzer Vertrag 1325. — 183ft
Doch Friedrich, nach seines Bruders Leopold baldigem Tod ohne
Stütze, bleibt ohne Ansehen und Bedeutung. Keiner der beiden
Könige ist je nach Norddeutschland gekommen, überhaupt war ihre
Autorität gering. Friedrichs Tod 1330.
b. König und Pabst: Mit dem Pabst Johann Xxii ge-
riet!) Ludwig in Streit, als er die antipäbstliche Ghibellinenpartei
in Italien unterstützt 1323. Bannstuch und Interdikt einer-, 1333
Absetzung und Verurtheilung des Pabstes bald andrerseits. Die
, ^L^^Minoriten aus Seite des König gegen den Pabst. — Ludwigs
^ Römerzug (1327 — 1330) und Kaiserkrönung (1328) ohne den
Pabst, der vergebens das mit sich selbst und mit England be-
schäftigte Frankreich um Beistand angeht. — Ludwig der letzte
deutsche König, dessen Regierung durch den Kampf der beiden
Gewalten in Reich und Kirche erschüttert wurde.