Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Neuere Geschichte - S. 11

1869 - Mainz : Kunze
11 fteuerung: Bundschuh im Elsaß schon 1493, entbetft 1502; 1514 der „arme Kunz" in Wurtemberg. — 13. Geistige und geistliche (kirchliche) Bewegungen: 1. Die Poesie und Volksliteratur der Zeit in ihrer satirisch-kritischen Richtung, in Opposition gegen kirchliche, sociale, staatliche Zustände: Fastnachtsspiele des Nürnbergers Hans Ro- senblüt, des Straßburgers Sebastian Brant Narrenschiff 1494, der Eulenspiegel, der Reinecke Vos von 1498. — Wiedererwachen der antiken Kunst, zunächst in Italien, das damals seine höchste Kunstblnthe erlebt (Michel Angelo, Rafael, Leonardo da Vinci, Correggio, Tizian), aber auch in der Neube- lebung der klassischen Bildung die Schule für Deutschland wird. Einfluß der Druckerkunst, die von ihrer deutschen Heimat aus bald in Italien (Venedig, Florenz) ihre Hauptstätte fand. Der Humanis- mus in Ober- dann in Niederdeutschland: Johann Wessel (lux mundi) und Rudolf Huesmann von Groningen, gen. Agricola, Hegius in Deventer u. a. Die fratres scliolares in Holland und Friesland, Reformen des Schulwesens in Westfalen ( z. B. der Domschule in Münster)., am Nieder- und Oberrhein; Bedeu- tung von Schlettstadt. Die Universitäten Erfurt und Wittenberg, Friedrichs des Weisen Schöpfung (1502), die wissenschaftlichen Vertreterinnen der neuen Richtung. — Drei Hauptrepräsentanten des Humanismus: Desiderius Er asmus von Rotterdam (1467 — 1536), von Hegius anf der Schule zu Deventer und durch die Schriften des Laurentius Valla angeregt, verläßt daö Klosterleben, erlernt zu Paris das Griechische und gicbt das Studium der Scholastik auf. Nach wechselndem Aufenthalt in Frankreich, Holland, Eng- land, Italien königlicher Rath des jungen Karl I (V) in Brüssel, seit 1521 in Basel und Frciburg. Feiner Formcnsinn und elegante lateinische Diction; Herausgeber vieler alter Autoren; erste Ausgabe des griechischen Neuen Testa- mentes 1516: pmçcaç tyxtàfiiov i. e. stultitiae laus 1508 (noch bei seinen Lebzeiten in 27 Auflagen) voll Opposition gegen Klosterleben, kirchliche Zustände, die geläufige theologische Methode. Kein großer kräftiger volksthümlichcr Cha- rakter, aber der geistreichste und gefeiertste Gelehrte seiner Zeit. Johann Reuchlin (Capnio, 1455 — 1522), wahrscheinlich Sohn eines Boten, Dicnstmanncs der Dominikaner in Pforzheim, am badischen Hof und in Frankreich, wiederholt in Italien, auch als Glied einer Gesandtschaft in Rom, vertrauter Rath des ersten Herzogs von Wurtemberg Eberhard im Bart, dann „gemeiner Richter" des Schwäbischen Bundes. Seine Sprachgclehrsamkcit ohne die Eleganz des Erasmus; der Wiedererwecker hebräischer Studien und alttesta- mentlicher Forschungen unter christlichen Gelehrten (de rudimentis hebr. 1506). Seine literarische Fehde mit dem getauften Juden Pfefferkorn aus Köln 1510
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer