1869 -
Mainz
: Kunze
- Autor: Herbst, Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Realschule
- Geschlecht (WdK): Jungen
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die Sicherung seiner Ansprüche auf (Jülich-)Berg bei dem be-
vorstehenden Ausstrrben des Mannsstammes von Pfalz-Neubnrg.
Daher der Vertrag mit England und Frankreich zu Herrn-
hausen (bei Hannover) 1725, mit Oesterreich zu Wuster-
hausen 1726 und zu Berlin 1728. Der schließliche Wider-
stand Oesterreichs (in Verbindung mit Frankreich, England, Hol-
land) führt zu der folgenschweren Entfremdung der beiden deutschen
Mächte. Geneigtheit Oesterreichs, eine territoriale Verbindung
Sachsens und Polens durch die Niederlausitz und Schlesien her-
zustellen und dadurch die preußische Macht zu unterbinden.
Friedrich Wilhelm tz am 31. Mai 1740. Seine Regierung nicht
thaten- und ereignißreich, aber eine Zeit der Vorbereitung und
Rüstung auf nahe Großthaten.
Friedrich Ii, der Große.
Ans feiner Iu g cn d g es chsich t e: Friedrich Ii, Sohn Friedrich Wilhelms I
und der Königin Sophie Dorothea, Tochter Georgs I von England-Hannover,
geboren am 24. Januar J 712. Die Erzieherin seiner ersten Kinderjahre, die
Französin Frau von Nocoule, war schon seines Vcuers Erzieherin. Vom
siebenten Lebensjahre ab hatte er zum ersten Gouverneur den trefflichen General
voil Finken st ein, einen der Helden des spanischen Erbfolgekrieges, zum zwei-
ten den Obristlieutenant von Kalkstein. Seiner Erziehung lag eine eigen-
händige Instruction des Königs zu Grunde: Preußische Geschichte mit Staaten-
kunde, Geographie, Rechnen, französischer und deutscher Stil, mit Ausschluß des
Latein, waren die Unterrichtsgegenstände; die drei Ziele der Erziehung: ein
guter Soldat, guter Wirth, guter Christ soll der Kronprinz werden. Unter
deni Einfluß seines Lehrers Onllun äs llunänn, unter Begünstigung seincp
Mutter, wird Friedrich von der soldatischen und religiösen Strenge des Vaters
zlir Vorliebe .für französische Literatur, Musik (Quanz aus Dresden), heiterem
Lebensgenuß hinübergeführt. Daher allmähliche Entfremdung zwischen Vater
und Sohir. Das Vermähluugsvroject des Kronpriuzeil nnt einer Tochter
Georgs Ii voll England (seit 1727 König) scheiterte 1730 an Friedrich Wilhelms
Widerstand aus politischen Gründen. Flnchtverslich Friedrichs bei Mannheim;
das Kriegsgericht in Köpenick, Vernrtheiluug seines Vertranten, des Lieutenants
Katte. Seine Haft und strenge Verwaltungs-Schule an der Kriegs- und Do-
mänenkammer in Küstrin bis 1731; Vermählung mit der Prinzessin Elisabeth
Christine von Braunschwcig-Bevern 1732. In Ruppin als Oberst nitb Re-
gimentsführer; Hofleben in Rheinsberg; Theilnahme am Feldzug von 1734 (s.
unten S. 87, 3). Briefwechsel mit Voltaire seit 1736. Sein Antimaccchiavell
1739. Trotz der tiefen Gegensätze der Naturen ulld Richtungeil bildet sich ein
immer innigeres Berhältniß zwischen Vater und Sohn.