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1. Enthaltend Erzählungen aus der Geschichte der Orientalen und Griechen - S. 98

1869 - Langensalza : Beyer
98 sich um und suchten ihr Heil in der Flucht. Aber auch diese konnte ihnen keine Sicherheit gewähren. Wohin sie sich auch wandten, trafen sie auf Feinde, deren Zorn sie schwer gereizt hatten und eine ungeheure Menge Perser wurden auf dieser Flucht getödtet. So kamen sie endlich, kläglich genug, in ihrem verschanzten Lager an. Pausanias, der vorzüglich durch seine Tapferkeit und kluge Führung der Spartaner die Schlacht zu Gunsten der Griechen entschieden hatte, gönnte seinem Körper nach diesem Siege noch keine Ruhe. Er hatte zur Absicht, das ganze persische Heer zu vertilgen, um ihm ein für alle Mal die Lust zum Wiederkommen zu benehmen. Daher verfolgte er die Perser, in Vereinigung mit Aristides so, daß er beinahe zu gleicher Zeit mit den fliehenden Persern vor deren Lager ankam. Hier beschloß er zugleich mit Aristides einen allgemeinen Sturm und in kurzer Zeit war das persische Lager erstiegen und erobert. Eine ungeheure Beute, bestehend in einer großen Kriegs- kasse, vielen seltenen Kunstschätzen und andern Kostbarkeiten, siel den Griechen in die Hände. Was die große persische Armee betrifft, welche noch kurz vorher gegen 300,000 Streiter gezählt hatte, so fielen beinahe alle unter dem Schwerte des Pausanias und seiner Verbündeten; nur ungefähr 40,000 Persern gelang es, unter dem klugen Arta- baces, über Theffalonien nach Kleinasien zu entkommen. Von allen Seiten erfuhr nun Pausanias, der Retter des Vaterlandes, Aeußerungen des Dankes und Ehrenbezeugungen mancher Art. Die glänzenden Eigenschaften des Pausanias wurden durch Ehrgeiz und Herrschsucht verdunkelt, Fehler, welche ihn zuletzt sogar die Pflichten gegen sein Vaterland vergessen ließen. Gleich nach der Schlacht bei Platää ließ er dem Orakel zu Delphi ans der reichen Beute einen goldenen Dreifuß mit der Änschrist setzen: „Dem Apollo widmet Pausanias dieses Geschenk für den Sieg, den er bei Platää über die Perser errungen hat/' Diese Inschrift konnte nicht anders als sehr beleidigend für die übrigen Griechen sein, deren Tapferkeit in derselben mit keiner Splbe erwähnt wurde.
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