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1. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der Geschichte der Römer - S. 123

1869 - Langensalza : Beyer
123 Caracalla starb im 29sten Jahre seines ruchlosen Lebens, nachdem er 6^ Jahre regiert hatte (217). Während seiner Regierung sollen die römischen Heere unter Fingal, dem Helden Kaledoniens in Nordschottland, besiegt worden sein. — Diesem Wütherich folgte Macrinus (217 — 218), von den Soldaten zum Kaiser ausgerufen. Er erbitterte die Römer durch Härte und durch den von den Parthern für 9 Millionen Thaler erkauften Frieden. Auch er wurde, wie sein Vorgänger, ermordet. Heliogabalus (218 — 222). Heliogabalus, der als 14 jähriges Kind ans den Thron kam und eine schlechte Erziehung genossen hatte, gehört zu den ver- worfensten Menschen, denn er sprach aller Sittlichkeit Hohn. Seine Großmutter machte dieser 14 jährige Kaiser zum Senator, und setzte einen Weibersenat ein, der über Mode und Cere- monie zu berathen hatte. Auch führte er den Dienst der Sonne ein, und ließ ihr Kinder zum Opfer bringen. Heliogabal war em solcher Prasser, daß jede seiner Mahlzeiten 7500 Thaler gekostet haben soll. Er hatte aber auch sonderbaren Appetit nach den seltsamsten Dingen, z. B. nach Pasteten von Hahnenkämmen, von Pfauenzungen, von Nachtigallen- und Feldhühnereiern, von Hasenköpfen rc. Da er gehört hatte, der Vogel Phönix existire nur einmal, so verlangte er die Herbeischaffnng desselben. Seine Hunde und Löwen beköstigte er sogar mit Fasanen- und Psauen- fleische. Sein ganzes Hausgeräth, bis auf das Nachtgeschirr, war von Gold und Silber. In seinen Kandelabern brannte Balsam aus Judäa und Arabien. Alle seine Vergnügungen bekundeten die Rohheit seines Gemüthes. So ließ er einmal einer Anzahl armer Hungrigen aus lauter Holz bereitete Speisen vorsetzen. Ein ander Mal ließ er seine betrunkenen Gäste, nachdem sie eingeschlafen waren, in ein Zimmer bringen, worin sich Bären und Löwen be- fanden, denen jedoch Klauen und Zähne genommen worden waren. Der Kaiser sah durch ein verborgenes Fenster, um sich an dem Schrecken, in welchen die Gäste bei ihrem Erwachen geriethen, zu weiden.
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