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1. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der Geschichte des Mittelalters - S. 114

1865 - Langensalza : Beyer
114 unterwerfen und den König um Friedeil zu bitten. Als aber die sächsischen Großen geistlichen lind weltlichen Standes an der Helbe (bei Sondershausen) vor Heinrich erschienen, ließ dieser sie verhaften luld als Gefangene in verschiedene Theile des Rei- ches abführen. Durch diese Handlung glaubte der König die Sachseil völlig unterworfeil zu haben; alleiil gerade jetzt nahte für ihil eine Zeit der schwierigsten Verwickelung liild der härtesten Käiiipfe; beim das bedrängte und bitter getälischte Sachsenvolk verklagte mm Heinrich Iv. bei dem Papste Gregor Vii. - Gregor Vii., der vor seiner Wahl Hildebrand hieß, soll der Sohil eines Zimmermannes oder Schmiedes gewesen sein. Seine Vaterstadt war Saone, der Ort seiner Bildung Rom. Er besaß vorzügliche Geistes gab en, war klug und ge- lehrt, doch in hohem Grade Herr sch süchtig, wie fast alle Päpste. Im Jahre 1073 bestieg er den päpstlichen Stuhl, ent- wickelte nun, wie auch schon vorher, eine große Thätigkeit und führte seine Macht bis zum höchsten Gipfel. Er behaliptete: »dem Papste, als dem Stellvertreter Christi auf Erden, müsse auch die höchste Gewalt zustehen, ja selbst Kaiser und Kö- nige seien ihm zum Gehorsam verpflichtet, und alle geist- lichen lind weltlichen Angelegenheiten seien nur ihm unter- geordnet.« So setzte er sich weit über alle Fürsten; beim er sagte weiter: »Zlvei große Lichter regieren am Himmel, die Sonne, das größere, und der Mond, das kleinere. Auch die Christenheit werde durch zwei große Gewalten gelenkt, durch den Papst und den Kaiser; aber wie der Mond nur sein Licht von der Sonne erhalte, so könne auch den welt- lichen Fürsten die Gewalt nur vom Papste gegeben wer- den, der die (einige unmittelbar von Gott habe.« Gregor's des Vii. Plan war, ein großes Reich geistlicher Herrschaft (Hierarchie) zu stiften. Er verbot deßhalb den Für- sten (was nicht selten geschehen war), geistliche Aemter um Geld zu verkaufen.*) Ferner führte er mit aller Strenge die *) Der Verkauf geistlicher Aemter (die Simonie) war ein in vielen christ- lichen Ländern, namentlich in Italien, Frankreich und Deutschland cinge- rissener Mißbrauch, dem schon frühere Päpste entgegengearbeitet hatten.
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