1869 -
Langensalza
: Beyer
- Autor: Kaiser, Hermann
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
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setzte daher den Krieg noch im Jahre 1714 fort, doch ohne glück-
lichen Erfolg. Da er die ganze französische Macht gegen sich
hatte, so sah er sich endlich genöthiget, den Frieden zu Rastatt
am 7ten März 1714 zu schließen. Philipp behielt nun Spa-
nien; Oesterreich bekam die spanischen Niederlande, Baiern und
Köln wurden von der über sie verhängten Reichsacht befreit und
in ihre Länder wieder eingesetzt.
Frankreich gab alle Eroberungen am Rhein wieder heraus
und behielt nur die Festung Landau.
Das waren die Hauptbedingungen, und nachdem mau noch
einige Punkte in Beziehung auf das deutsche Reich näher bestimmt
hatte, wurde auch der Frieden in der Stadt Baden im Aargau
am 7. Sept. 1714 unterzeichnet.
Nach Beendigung des spanischen Erbso lgekri e ges trat
für Deutschland eine ruhigere Zeit von ungefähr 25 Jahren ein.
Karl Vi. benutzte dieselbe zur Verbesserung der innern Ver-
waltung seiner Staaten. Er starb den 20. Oct 1740. Da er
keine männlichen Erben hinterließ, so hatte er einen Erbvertrag
aufgesetzt, die pragmatische Sanction genannt, nach welcher
alle seine Länder seiner Tochter, Maria Theresia, anheim
fallen sollen.
Maria Theresia.
1740-1780.
Maria Theresia, deutsche Kaiserin, Königin von Ungarn
und Böhmen, war die Tochter Kaiser Karl's Vi. und Elisabeth
Christina's, einer Tochter des Herzogs Ludwig Rudolph von Braun-
schweig-Lüneburg. Sie ergriff, der pragmatischen Sanction
zufolge, sogleich nach ihres Vaters Tode in allen seinen Ländern
die Regierung. Von dieser vortrefflichen Fürstin, welche am 13.
Mai 1717 geboren ward und eine ihrer hohen Bestimmung ange-
messene Erziehung erhielt, können wir gar viel Schönes mittheilen.
Sie war nicht bloß die Freude ihres Vaters, sondern eines Jeden,
der in ihre Nähe kam. Kaum 19 Jahre alt, wurde sie mit dem
Herzoge von Lothringen vermählt. Obgleich dieser ihr an