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1. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der neuern und neuesten Geschichte - S. 384

1869 - Langensalza : Beyer
384 Wie es nach der Schlacht bei Königgrätz weiter ging. Schon vor der Schlacht bei Königgrätz waren die preußi- ßischen Waffen in allen Gefechten siegreich gewesen. Die Schlacht bei König grätz aber hatte für Oesterreichs Schicksal entschieden. Franz Ioseph's Armee war so gut wie aufgelös't. In dieser Noch wandte sich der Kaiser an Louis Napoleon und offerirte ihm Venetien als Geschenk, um seine Truppen aus dem mit Preußen verbündeten Italien zu ziehen. Das bisher so über- müthig gewesene Oesterreich konnte und wollte eine so schmähliche Niederlage nicht ertragen; gegentheils den Kampf auf Leben und Tod gegen das ihm verhaßte Preußen fortsetzen. Unaufhaltsam drangen aber unsere tapfern Preußen vor, so daß sie die Oester- reicher bis vor die Thore Wiens trieben. Jetzt schlug sich der Kaiser Napoleon als Vermittler eines Waffenstillstandes mit Preußen vor, und Oesterreich konnte diesen Vorschlag nicht wohl ablehnen. Am 22. Juli (1866) Mittags 12 Uhr begann vorerst eine 5tägige Waffenruhe in Oesterreich. Bis zu diesem Augenblicke fand noch ein Kamps in der Nähe von Preßburg statt, der aber unterbrochen werden mußte, weil die Nachricht von einer 5tägi- gen Waffenruhe bekannt gemacht wurde. Am 26. Juli wurde die bisherige Waffenruhe zu einem Waffenstillstände erwei- tert, doch jetzt ohne einen bestimmten Termin festzusetzen und mit 6v6vt. Kündigung, nachdem an demselben Tage zugleich die Frie- dens-Präliminarien unterzeichnet worden waren, nach wel- chen Preußen Böhmen und Mähren noch besetzt hielt. Endlich kam man überein, den Waffenstillstand mit Oesterreich 3 Wochen lang andauern zu lasten, und zwar vom 2. August ab. Die Generale, welche in Mitteldeutschland den Krieg führten, waren in ähnlicher Weise vorgegangen, wie die in Böhmen. Mit dem 2. Aug. trat auch der von dem baierischen Minister Herrn von der Pfordten erbetene Waffenstillstand ein, der im königlichen Hauptquartier zu Nikolsburg abgeschloffen wurde. So mußte nun auch die Mainarmee unter dem tapfern General v. Manteuffel, sowie das 2te Armeecorps unter dem Großherzoge von Mecklen- burg-Schwerin ihr siegreiches Vordringen in Baiern einstellen. Am 23. Aug. wurde endlich der Friedensvertrag zwischen Preußen und Oesterreich in Prag abgeschlossen, und ebendaselbst sind dessen
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