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1869 -
Langensalza
: Beyer
- Autor: Kaiser, Hermann
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
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Wie es nach der Schlacht bei Königgrätz weiter ging.
Schon vor der Schlacht bei Königgrätz waren die preußi-
ßischen Waffen in allen Gefechten siegreich gewesen. Die Schlacht
bei König grätz aber hatte für Oesterreichs Schicksal entschieden.
Franz Ioseph's Armee war so gut wie aufgelös't. In dieser
Noch wandte sich der Kaiser an Louis Napoleon und offerirte
ihm Venetien als Geschenk, um seine Truppen aus dem mit
Preußen verbündeten Italien zu ziehen. Das bisher so über-
müthig gewesene Oesterreich konnte und wollte eine so schmähliche
Niederlage nicht ertragen; gegentheils den Kampf auf Leben und
Tod gegen das ihm verhaßte Preußen fortsetzen. Unaufhaltsam
drangen aber unsere tapfern Preußen vor, so daß sie die Oester-
reicher bis vor die Thore Wiens trieben. Jetzt schlug sich der
Kaiser Napoleon als Vermittler eines Waffenstillstandes mit
Preußen vor, und Oesterreich konnte diesen Vorschlag nicht wohl
ablehnen. Am 22. Juli (1866) Mittags 12 Uhr begann vorerst eine
5tägige Waffenruhe in Oesterreich. Bis zu diesem Augenblicke
fand noch ein Kamps in der Nähe von Preßburg statt, der aber
unterbrochen werden mußte, weil die Nachricht von einer 5tägi-
gen Waffenruhe bekannt gemacht wurde. Am 26. Juli wurde
die bisherige Waffenruhe zu einem Waffenstillstände erwei-
tert, doch jetzt ohne einen bestimmten Termin festzusetzen und mit
6v6vt. Kündigung, nachdem an demselben Tage zugleich die Frie-
dens-Präliminarien unterzeichnet worden waren, nach wel-
chen Preußen Böhmen und Mähren noch besetzt hielt. Endlich
kam man überein, den Waffenstillstand mit Oesterreich 3 Wochen
lang andauern zu lasten, und zwar vom 2. August ab.
Die Generale, welche in Mitteldeutschland den Krieg führten,
waren in ähnlicher Weise vorgegangen, wie die in Böhmen. Mit
dem 2. Aug. trat auch der von dem baierischen Minister Herrn
von der Pfordten erbetene Waffenstillstand ein, der im königlichen
Hauptquartier zu Nikolsburg abgeschloffen wurde. So mußte
nun auch die Mainarmee unter dem tapfern General v. Manteuffel,
sowie das 2te Armeecorps unter dem Großherzoge von Mecklen-
burg-Schwerin ihr siegreiches Vordringen in Baiern einstellen. Am
23. Aug. wurde endlich der Friedensvertrag zwischen Preußen und
Oesterreich in Prag abgeschlossen, und ebendaselbst sind dessen