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1. Bd. 2 - S. 5

1844 - Leipzig : Kollmann
5 Pfund. Um solche vor Constantinopel zu schaffen, bedurfte er der Hülfe von 60 Ochfen und 450 Menschen, von denen sie 200 auf den Seiten im Gleichgewicht erhalten mußten, und 250 vorausgeschickt wurden, zu ihrem Fortbringen die Wege zu ebe- nen und zu sichern. Ganz anders sah cs dagegen in Constantinopel aus. Allen furchtbaren Zurüstungen der Türken zum Trotze, beharrten die Griechen in ihrer unbegreiflichen Gleichgültigkeit. Zwar Constan- tin selbst mißkannte nicht, was ihm bcvorstand, und flehte den Pabst (Nicolaus V.), Vereinigung der griechischen mit der rö- mischen Kirche versprechend, um Hülfe an. Dadurch aber nichts gewinnend, erbitterte ec vielmehr die Priester, wie das Volk. Als der päpstliche Legat, Cardinal Isidorus, in Constantino- pel erschien und Beistand unter den vorgeschlagenen Bedingun- gen versprach, verbanden sich die Mißvergnügten mit schwär- merischen Mönchen, lieber Unterwerfung unter den türkischen Scepter fordernd, als Verbindung mit Rom. Die latei- nischen Priester wurden gröblich mißhandelt, zu Tode gesteinigt. Die Einwohner selbst zerrissen sich noch überdies, ärgerlicher Glaubensstreitigkeiten wegen, in Parteiungen, und während alles für sie verloren schien, stritten sie über die Lehre vom Ausgange des heiligen Geistes, über das ungesäuerte Brod im Abendmahle, die Beschaffenheit des Fegefeuers und des Lichts aufthabor. Diese für hochwichtig geachteten Untersuchungen beschäftigten die Ver- blendeten mehr, als jede furchtbare Zurüstung des Feindes vor ihren Thoren; und so ward es dem cdeln Constantin zur Unmög- lichkeit, das drohende Unwetter abzuwenden. Nachdem er daher noch alle mit der Ehre verträglichen Mittel des Friedens erschöpft, beschloß er, männlichen Sinnes, der alten Römer würdig, den hoffnungslosen Kampf. — Durch Annahme der Anträge des Sultans zur Räumung der Stadt, hätte er die Gnade des Furchtbaren erkaufen, sich ein knechtisches Wohlleben sichern können — ihm däuchte besser, zu sterben, eingedenk des römi- schen Namens und der alten Herrlichkeit seines Reiches, eingedenk des Tribunals der Mit- und Nachwelt. — Die Eroberung der einst so stolzen Kaiserstadt schien unter diesen Umständen keine besonderen Schwierigkeiten zu haben, und Mohamed brannte vor Begier, sich in ihren Besitz zu setzen. Dennoch fanden sich größere Hindernisse, als er Anfangs gedacht
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