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1. Bd. 2 - S. 78

1844 - Leipzig : Kollmann
— 78 — Sporen in den Brombcerranken und im Gesträuche, zur Erde ge- fallen, und Schweinitz, eben mit dem Wasser im Helme angelangt, als er neben dem Ritter den Köhler stehen sah, dergestalt von Schrecken betäubt worden, daß er es verschüttete. Diesen Au- genblick benutzte Albert, dem Köhler zu entdecken, er sey des Churfürsten Friedrichs Sohn und von Kunzen gewaltsam entführt. Den Vcrrath des Prinzen zu hindern, führte Schweinitz einen Streich mit dem Schwerte nach ihm. Doch der Köhler fing diesen mit seinem, in den Händen gehaltenen, mächtigen Schürbaum auf und hetzte feinen Hund aus den Knappen — Alles so rasch, daß die übrigen im Grase lagernden Reiter von dem ganzen Auftritte kaum noch etwas gewahrten; nun jedoch, bei des Köhlers Geschrei, ergriffen diese die Flucht. Das Geräusch, noch mehr aber das heftige Bellen des Hundes zog auch des Köhlers Frau herbei, und diese, als sie ihren Mann im Kampfe mit Räubern sah, gab sogleich mit dem Zschörper, wie die Köhler ihr langes Kohlenmesser nennen, auf der Holzapt das weitkrcischende Noth- zeichen, und aus den Hütten und dem Holze strömte plötzlich eine Anzahl kräftiger, schwarzer Bursche hervor, dem Schmidt bei- zustehen. Wüthend drang dieser nun auf Kunz ein, welcher, endlich sich losgemacht, Schweinitz zu Hülfe eilen wollte, und sicher wäre derselbe von ihm gctödtet worden, hätte der Prinz nicht für ihn gebeten; so aber begnügten sich dessen Befreier damit, ihn, wie auch Schweinitz, zu fesseln. Hieraufführte Schmidt den jungen Prinzen ehrerbietig in seine Waldhütte und erquickte ihn durch Brod und Wasser. — Aus das dringende Verlangen des- selben , zurückgcbracht zu werden zu seiner Mutter, entschloß man sich, ihn hinüber nach Grünhain, zum Abte Liborius zu führen und diesem die Sorge für seine Weiterreise zu übertragen. Albrccht bestieg demnach sein Pferd und ritt, geleitet von Schmidt und einigen andern Köhlern, nach dem Kloster. Alle Einwohner des Städtchens Grünhain, wo sich unterdessen schon die Nachricht von des jüngeren Prinzen Befreiung verbreitet hatte, waren vor's Thor ihm entgegen geeilt. Unter frohem Lärmen ging der Zug zum Kloster hin; Alles schloß sich an. Am Eingänge desselben stand Liborius mit den Mönchen. Als der Prinz herankam, sprang er vom Pferde, verneigte sich dcmüthig vor dem Abte, und dieser sprach den Segen über ihn. Hierauf stimmten die Mönche ein Kyrie an und die Umstehenden fielen, Gott lobend und
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