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1. Bd. 2 - S. 95

1844 - Leipzig : Kollmann
Tt- — 95 — Nachdem das Haus Lancaster untcrgcgangcn (alleglieder desselben wurden getödtet) und somit die rothe Rose gebrochen und entblättert war, begann Port wider sich selbst zu wüthen. Des Königs (Eduard Iv.) Bruder, der Herzog von Clarence, ward — nicht wegen seiner Verbrechen; denn in solchen war er blos Eduards Genosse — nur wegen persönlicher Entzweiung — auf die Anklage des Letzteren, von beiden Häusern des -Parla- ments, gleich sclavisch und feig, zum Tode verurthcilt. Die ein- zige Gnade, deren er sich als Eduards Bruder zu erfreuen hatte, war, das; ihm die Wahl der Todcsart selbst überlassen ward. Er wünschte, in einem Fasse Malwasier-Wein, den er immer vorzüglich gern getrunken, ersäuft zu werden, welches Todes er denn auch am is, Februar 1478 starb. Auch seine Kinder wur- den getödtet. — - Nach so vielen Mordthaten genoß Eduard Iv. noch fünf Jahre hindurch einer ruhigen Regierung. Er starb am 0. April 1483 mit Hinterlassung von zwei Söhnen. Diese aber traf das rächende Verhängniß. Ihr eigener Oheim, Eduards jüngster Bruder, der gewissenlose, blutdürstige Herzog Richard von Gl o erster, ward dessen Vollstrecker. So verwegen wie lasterhaft, so schamlos wie verräterisch, bahnte er sich durch furchtbare Verbrechen den Weg zum Throne. Die Freunde der Königin wurden gefänglich cingczogcn, die Prinzen (Eduard V. und Richard von Pork, jener 13, dieser 7 Jahre alt,) in den Tower gesetzt, ihre mächtigsten Beschützer getödtet, und nachdem dieses geschehen, erklärte Glocester, der gleich Anfangs zum Protector sich ausrufen ließ, seine eigne Mutter für eine Ehebrecherin. Eduard und der Herzog von Clarence — behaup- tete er — seycn Bastarde gewesen; nur er, Richard, wäre der echte Sprössling von Pork. Einige erkaufte Stimmen begrüßten ihn als König; dies nahm man für den Willen der Nation, an. Seine Gewalt zu befestigen, durften seine Neffen nicht am Leben bleiben. Es erfolgte daher an den Commandanten des Towers der Befehl, sie heimlich erwürgen zu lassen, und da dieser sich dessen weigerte, so wandte sich der Tyrann an einen Nichtswür- digen, James Tyrrel, der sich williger finden ließ. Ihm musste der Commandant die Schlüssel der Burg auf eine Nacht über- geben. Tyrrel wählte sich drei feile Mordgcsellen, mit denen er um Mitternacht in das Schlafzimmer der Prinzen drang. Beide schlummerten in tiefer Ruhe. Die Mörder erstickten sie mit Pfüh-
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