Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bd. 5 - S. 20

1845 - Leipzig : Kollmann
2(j königliche Würde des Churfürsten von Brandenburg an- zuerkennen. An und für sich halte cs freilich der kaiserlichen Bestätigung nicht bedurft, da das Herzogthum Preußen nicht zu Deutschland gehörte und überdies schon durch frühere Tractate ein selbstständiger Staat geworden war. Allein nach der noch nncrloschenen Meinung von der besonderen Majestät oder Macht- vollkommenheit eines römischen Kaisers schien die Nechksgültigkeit der Erhebung die kaiserliche Anerkennung nörhig ,;u machen, und cs war allerdings dadurch der Weg zur allgemeinen Anerkennung der neiderregcndcn Würde gebahnt. So erhob sich denn, nach Besiegung aller Schwierigkeiten, im Januar 1701 in einem kleinen Winke! Europa's ein Königs- thron, dürftig und unbedeutend, wie das Land, das ihn trug. Er ward nichtsdestoweniger mit lärmendem Gepränge bestiegen. Die Pracht des feierlichen Einzuges in Königsberg und der Krönungsccrcmonie selbst wird als ganz übermäßig beschrieben. Herolde, reich gekleidet und beritten, riefen in den Straßen die neue Erhebung des Hcrzogthums zum Königreich aus; zum Ge- dächtnisse dieser Begebenheit ward der schwarze Adkerorden gestiftet und an die vornehmsten Personen verschenkt. Am 18. Januar geschah die Krönung selbst. Friedrich !!!., als König der Erste, setzte im Saale seines Schlosses, vor allen Großen des Reichs und den fremden Gesandten, sich und seiner vor ihm kniecnden Gemahlin die Krone selber auf. Ec saß auf einem prächtigen Throne und hielt Scepter und Reichsapfel in den Händen. Eine gewaltige Perrücke und ein carmoisinrothcr Mantel, in welchem unzählige Adler und Kronen gestickt waren, bedeckten die Fehler seines Wuchses. Kuicend mußten ihm selbst sein Sohn und seine Brüder die Huldigung leisten. Hierauf begab sich der . ganze Hof in die Kirche, wo zu beiden Seiten des Altars gleich- falls zwei prächtige Throne standen, auf denen sich der König und die Königin niederlicßen. Zwei bloß dazu ernannte refor- mirte Bischöfe verrichteten hier die Salbung, worauf da6 Selbst- aufsetzcn der Krone noch einmal vor dem versammelten Volke wiederholt ward. Gesänge, Predigt und Communion wurden mit dieser Eeremonie verbunden, und eine allgemeine Begnadigung aller Verhafteten, sowie eine reiche Armenspcnde beschlossen das Fest. Die Lustgelage wahrten hierauf fast ununterbrochen bis zum 8. Marz. Am 6. Mai hielt der neue König seinen fcier-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer