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1. Bd. 5 - S. 279

1845 - Leipzig : Kollmann
279 da schon Alles geschlagen war, gaben sie sich gefangen. Der Herzog hatte die Grausamkeit, die verwundeten Feinde entkleidet von Mittwoch, dem Tage der Schlacht, bis Freitag Nachmittags um 3 Uhr auf dem Schlachtfclde liegen zu lassen. Dann schickte er verschiedene Truppenabtheilungen aus, um diejenigen zu tödtcn, welche noch am Leben geblieben waren. Eine Scheune, worin viele verwundete Hochländer lagen, ließ er anzündcn und mit Soldaten umringen, welche diejenigen, die sich zp retten suchten, mit dem Bajonnett zurücklricbcn. Nie war ein Sieg vollständiger, als der, den der Herzog von Cumbcrland bei Culloden erfocht, und nie ward einer wich- tiger durch seine Folgen. Alle Hoffnungen des Prinzen schienen ihn mit seinem Glücke verlassen zu haben, und von der Nahe eines Königthrons sah er sich in den Stand eines unglücklichen, verfolgten Privatmannes herabgestürzt. In völlige Niedergeschla- genheit versunken, gab er alle Hoffnung auf, seine Angelegen- heiten wieder hcrzustellcn, und sann auf nichts, als auf bald mögliche Flucht nach Frankreich. Er war taub gegen alle Vor- stellungen seiner Anhänger, sein Kriegsglück doch noch einmal zu versuchen, und selbst ein Transport aus Frankreich mit baarcn 40,000 Pfund Sterling und fast 1000 Mann Truppen ver- mochte nichts über seine Muthlosigkeit. — Die kleine Stadt Ruth wen, etwa acht Stunden von Invernesi, war ohne Ver- abredung der Vcrcinigungspunkt der Truppen des Prinzen nach der Schlacht. Hier fanden sich in Kurzem, mit den angesehensten schottischen Anführern, vier- bis fünftausend Hochländer ein, alle in der besten Stimmung, die Feindseligkeiten zu erneuern und sich an dem Feinde zu rächen. Der Weg nach Nuthwen führte über Gebirge voll furchtbarer Abgründe, wo cs mehrere enge Pässe gicbt, welche hundert Mann gegen Tausente vcrthci- dl'gcn können. Diese ließ Murray sofort besetzen und schickte zugleich einen Adjutanten ab, den Prinzen zu benachrichtigen, daß ein großer Theil seiner Armee hier versammelt sey, daß die Hochländer voller Ungeduld brennten, wieder gegen den Feind geführt zu werden, und daß mehrere bis dahin neutral gebliebene Stämme geneigt wären, seine Partei zu ergreifen, überzeugt von der unvermeidlichen Verheerung ihres Landes durch Cumberlands siegreiche Armee. In wenig Tagen würden sich seine Truppen, anstatt fünf- bis sechstausend (der Gesammlheit der bei Culloden.
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