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1. Bd. 6 - S. 396

1845 - Leipzig : Kollmann
396 dieser Unterredung ward ein Stillstand unter Bedingungen geschloffen, vermöge deren die französische Armee einen großen Theil der österreichischen Monarchie besetzte, alle Insurrectioncn, Aufstände in Masse und außerordentliche Truppenaushebungen in Oesterreich eingestellt, und die Russen auf einer vorgeschriebcnen beaufsichtigten Marschroute in ihre Heimath zurückgeschickt wur- den. Am 6. nahm der Kaiser Alexander zu Halicz von dem Kaiser Franz Abschied und reiste nach Petersburg zurück, ohne an den weiteren Verhandlungen Antheil zu nehmen. Am 26. Decembcr wurde darauf der Friede zwischen Oesterreich und Frankreich zu Prcßburg unterzeichnet. In demselben erkannte Oesterreich alle seit dem Lüneviller Vertrage von Frankreich gemachten Verfügungen an und trat die Provinzen Dalmatien und Albanien an das Königreich Italien ab; die Grafschaft Tirol, die Stadt Augsburg, das Fürstenthum Eichstädt, einen Theil des Gebiets von Passau, alle seine Erbbcsitzungen in Schwaben, das Breisgau und die Orten au an die Chursürstenthümcr Baiern und Würtemberg, die bald darauf in Königreiche verwandelt wurden. Das Eroßherzogthum Baden erhielt auch einen Theil von dem Abgcnommenen. Die stimmt- lichen Abtretungen betrugen über 1200 O.uadratmeilen mit mehr als dcitthalb Millionen Einwohner. — Der zwischen Oester- reich und Frankreich geschlossene Frieden hatte auch die Erneuerung des Bündnisses zwischen Preußen und Frankreich herbeigeführt (15. Dee.), wodurch (gegen Abtretung dreier preußischer Pro- vinzen an den französischen Kaiser, mit dem Rechte, diese Länder an einen Besitzer seiner Wahl zu verleihen) das Churfürstenthum Hannover, welches Frankreich nach dem Rechte der Eroberung als sein Eigenthum betrachtete, an Preußen überlassen ward. Am 27. Januar 1806 traf Napoleon zu Paris wieder ein. Der mit so vielem Ruhm gekrönte Kaiser war der Gegenstand der allgemeinsten und eifrigsten Bewunderung. Die Staats- behörden wetteiferten in Gehorsam und Schmeichelei; er empfing die Benennung der Große, und der Senat weihte ihm durch ein Decret ein Siegesdenkmal. Nunmehr wurden auch die letzten Neste der Revolution aufgegeben. Am 1. Januar 1806 ward der republikanische Kalender gänzlich abgeschaffc, nach einer Dauer von vierzehn Jahren, und der Gregorianische im ganzen Reiche wieder eingcführt. Das Pantheon ward wieder eine katholische
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