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1. Deutsche Geschichte von 1519 bis 1871, Übersicht über die württembergische Geschichte - S. 43

1909 - Bamberg : Buchner
Rudolf Il Matthias. 43 stantischen Lnder den Gregorianischen Kalender erst unterm 1. Mrz 1700 an, während die Lnder der griechischen Kirche mit ihrem Julianischen Kalender heute noch um 12 Tage zurck sind.) Ferner hatte Rudolf ganz im Gegensatz zu seinem Vater Maximilian eine ausgesprochene Abneigung gegen religise und politische Freiheiten. Dies bekamen namentlich die Untertanen in seinen Stammlanden sterreich, Bhmen, Mhren und Ungarn Zu verspren, wo er sich, durch Männer wie Dietrichstein, Khlesl und Lobkowitz und seinen Bruder Matthias beraten, gleich seinem Vetter, dem Herzog Ferdinand von Steiermark, dem nachmaligen Kaiser, zu protestantenfeindlichen Maregeln bestimmen lie, die aber in den freien Stdten und beim Adel in jenen Lndern energischem Widerstand begegneten, den zu brechen Rudolf wiederum zu lssig war. 2. Auch im Reich selbst machte die Gegenreformation weitere Fort-schritte. Der Versuch des Erzbischoss von Cln, eines Grafen Gebhard von Waldburg, sich der den geistlichen Vorbehalt hinwegzusetzen, indem er, Protestant und Ehemann geworden, sein Erzstist beibehalten und reformieren wollte, miglckte infolge der lauen Untersttzung seitens seiner protestantischen Nachbarfrsten. Wald-brg wurde zur Flucht gentigt. Bayrische Truppen nahmen Besitz vom Erzstist, und ein bayrischer Prinz wurde Kurfürst. So blieb Cln katholisch. Dieser Er-folg (1583) spornte auch anderwrts dazu an, mit verdoppeltem Eifer an die Unterdrckung des Protestantismus zu gehen, so in den Bistmern Wrzburg (Bischof Julius Echter von Mespelbrunn) und Bamberg, Paderborn und Osna-brck. Der folgenschwerste Fall aber war der Streit um Donauwrth. Der dortige Rat hatte den wenigen Katholiken (etwa 20 rmeren Familien) die Pro-Zessionen innerhalb der Stadt untersagt. Hiezu war er befugt. Denn die Stadt war schon seit 1546 evangelisch. Die Katholiken aber beschwerten sich beim Kaiser, und der Bescheid des Reichshofrats fiel zu ihren Gunsten aus und unterstellte sie dem Schutz des Herzogs Maximilian vonbayern. Dieser, ein eifriger ehe-maliger Jesuitenzgling, besetzte, als der Rat der Stadt keine bindende Zusage im Sinne der kaiserlichen Entscheidung gab, mit Truppenmacht die freie Reichs-stadt, nahm sie fr sich in Besitz und lie sie durch Jesuiten wieder katholisch machen (Ende 1607). 3. Unter dem frischen Eindruck dieser Gewalttat, durch die sich alle Protestanten gleichmig in ihrem Glauben bedroht fhlten, trat der Reichstag zu Regensburg zusammen (Januar 1608). Es handelte sich zunchst um eine Trkenhilfe. Allein die Protestanten machten dieselbe ihrerseits abhngig von der Aushebung des geistlichen Vorbehalts. Schon zum viertenmal stellten sie diesen Antrag, der den geistlichen Vorbehalt in dem Sinne abndern wollte, da die seit 1555 dem Vorbehalt zuwider von den Protestanten eingezogenen katholischen Stifter den Protestanten verbleiben sollten, und da den protestantischen Administratoren solcher Stifter Sitz und Stimme auf den Reichstagen verliehen werden sollte. Aber die Katholiken lehnten den Antrag auch diesmal rundweg ab. Auf dies hin reisten die Protestanten ab und sprengten so den Reichstag. Sodann schritten sie zur Grndung eines bewaffneten evangelischen Bundes, der Union, mit Kurpfalz 1608 an der Spitze. Kursachsen trat vorerst nicht bei. Ein Jahr darauf schlo Maximilian von Bayern, seit dem Donauwrther Fall mit einem Schlag im 309
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