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1. Deutsche Geschichte von 1519 bis 1871, Übersicht über die württembergische Geschichte - S. 63

1909 - Bamberg : Buchner
Leopold I. Joseph I. 63 unter ihrem König Johann Sobieski, die Lothringer unter ihrem Herzog Karl und die Reichstruppen. Alles in allem ein Kreuzheer" von 76000 Mann, In heier Schlacht werden die Unglubigen vor den Mauern Wiens in die Flucht geschlagen, und in ihrem verlassenen Zeltlager unermeliche Beute gemacht (Sonn-tag den 12. September 1683). Verfolgung der Feinde bis nach Ungarn. Erobe-rung Ungarns (1685/88) und furchtbares Strafgericht an den Aufstndischen. Ungarn verliert das Recht der Knigswahl und wird wie Bhmen oft er reich sches Erbknigreich. Siebenbrgen entsagt der trkischen Oberhoheit. Er-strmung Belgrads (1688) durch den Kurfrsten Max Emanuel von Bayern;^ Besetzung Serbiens durch den Markgrafen Ludwig von Baden (1689); und l^vv^^ gleichzeitige Eroberung Griechenlands durch Deutsche und Venetianer. Bei der Belagerung Athens schlug eine Bombe in den Parthenon auf der Akro-polis, der den Trken als Pulvermagazin diente, und zerri den prchtigen Tempelbau. 5. Die unerwarteten Erfolge der deutschen Waffen beunruhigten Lud-wig Xiv.; da gab ihm der Tod des Pfalzgrafen Karl Ludwig (1685), der ein Bruder seiner Schwgerin Elisabeth Charlotte, Prinzessin von Orleans, gewesen war, erwnschten Anla, das Reich auch im Westen zu beschftigen. Die Franzosen fallen mitten im Frieden in die Rheinpfalz ein und nehmen an-geblich fr die Schwgerin Ludwigs Xiv. die ihr zukommenden linksrheinischen Gebiete in Besitz (1685). Das Reich 1 antwortet mit der Kriegserklrung. Ihm schlieen sich an Spanien und Schweden (1686), England, Holland und Savoyen (1689). Der Kriegsschauplatz ist teils am Ober- und Niederrhein, teils in Sd-deutsch land und Oberitalien. Barbarische Verwstung der Pfalz durch Melac, und ebendesselben Mordbrennereien in Wrttemberg in den Jahren 1688 (Weiber von Schorndorf) und 1692 (Zerstrung u. a. von Calw und Kirsau)_2. Gefangennahme des Herzog-Administrators Friedrich Karl von Wrtfembergim Treffen bei Otisheim (September 1692). Arn Oberrhein hlt der Markgraf Ludwig von Baden die Franzosen in Schach, dagegen erfechten sie in Holland Sieg um Sieg, und auch in Oberitalien hatte der General Catinat siegreich gegen den Herzog Viktor Amadeus von Savoyen und Piemont in der Schlacht von Stasfarda (1690) gekmpft. Erst die Er- 1 Auch der Groe Kurfürst von Brandenburg unterzeichnete die Kriegserklrung. Er ^ hatte, seit Ludwig Xiv. die Aufhebung des Edikls von Nantes verfgt hatte (1685),} | sein Verhltnis zu Frankreich gelst, und als Schirmherr der Protestanten empfing er { 5 die Fhrer der flchtigen Hugenotten in Audienz (1686) und siedelte etwa 20000 Emi- granten, darunter berwiegend Adelige, Gelehrte, Fabrikanten und Kaufleute in feinen s y^z Landen an. In Berlin lieen sich allein gegen 6000 nieder und bildeten damalsjl#"/ der hauptstdtischen Bevlkerung. Den adeligen Hugenotten gewhrte der Kurfürst ; sogar den Eintritt in sein Offizierkorps. Die andern aber lebten bis 1811 als ab- j gesonderte Genossenschaft mit eigner Gerichtsbarkeit und Verwaltung, eigenen Kirchen und Schulen. 2 Bei dieser Gelegenheit wurde die herrliche Peterskirche, entworfen und im Jahr 1091 auch vollendet von dem Abt Wilhelm (f. Iii. Bd. S. 691), die grte ,,/^irche in Schwaben nach dem Ulmer Mnster, samt dem prchtigen Peters-kloster eingeschert. 329
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