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1. Deutsche Geschichte von 1519 bis 1871, Übersicht über die württembergische Geschichte - S. 71

1909 - Bamberg : Buchner
Karl Vii. Franz I. Joseph Il 71 zuerst los. Denn da Maria Theresia Schlesien nicht gutwillig abtrat, berschritt er (Mitte Dezember 1740) mit 22000 Mann die Grenze. Zwar verglichen ihn seine Untertanen jetzt mit dem tollkhnen Karl Xii., und die Franzosen nannten ihn einen Prahler und Narren: er aber be-wirkte durch seinen schnen Sieg bei Mollwitz und die Huldigung 1741 der Breslauer (April 1741) einen allgemeinen Umschlag der Stimmung. Bayern, Spanien und Frankreich suchten den jungen Preuenknig fr sich zu gewinnen, was auch gelang. Aber obwohl Friedrich Ii. dem Kur-surften von Bayern den Besitz von sterreich, Bhmen und Tirol, sowie-die rmische Kaiferkrone gewhrleistete, bangte ihm doch vor der franzsischen Einmischung, und er schlo mit seiner Gegnerin einstweilen einen geheimen Waffenstillstand, um ihr Zeit zu lassen, die Franzosen und Bayern, die Bhmen besetzt und Prag erobert hatten, zu vertreiben. Dies gelang auch. Whrend Karl Albrecht, der sich in Linz als Herzog und in Prag als König hatte huldigen lassen (Dezember 1741), in Frankfurt gekrnt (Februar 1742)1 wurde, fiel am Krnungstag seine Hauptstadt Mnchen dem Pandurenfhrer Menzel in die Hnde, und zu gleicher Zeit wurden die Franzosen in Prag eingeschlossen. Durch diese Erfolge ermutigt, kndigte Maria Theresia den Waffenstillstand mit Preußen. Aber Friedrich Ii., der noch in Bhmen stand, schlug den Prinzen Karl von Lothringen, Schwager der Kaiserin, bei Ch 6 tu sitz trotz seiner berlegenheit voll-1742 stndig (Mai 1742). Dies war die erste groe Schlacht, die Friedrich Ii. selbst geleitet, und die seinen Feldherrnruhm begrndet hat. Die Frucht dieses Sieges war im Sonderfrieden von Breslau (Juli 1742) der Besitz verurteilt, aber begnadigt und in der Festung Kstriu eingesperrt, verlebte Friedrich Ii. zwar eine qualvolle Jugend, wurde jedoch in seinem Wesen frher gelutert und spter, mit seinem Vater vollstndig ausgeshnt, schlielich dessen Stolz und Freude. Nach semer Festungshaft kam er als Oberst nach Nen-Ruppin (1732), spter nach Remsberg (1736), wo er im Kreise philosophischer Freunde musizierte, schriftstellerte und dichtete. König geworden, schaffte der aufgeklrte Monarch sofort die Folter ab (1740), verkndete die Prefreiheit, grndete die Akademie der Wissenschaften (1744) und lebte nach dem Grundsatz, da ein Fürst der erste Diener des Staates" v* sei, und da in einem Staate jedem die Freiheit gesichert sein msse, zu glauben, was er will"; doch drfe sich diese Toleranz nicht so weit erstrecken, da man d:t Dreistigkeit und Ausgelassenheit junger, unbesonnener Leute gut heie, welche khn be- / . > / >/ schimpfen, was das Volk heilig hlt. (Aojvwha 1 Es gab kein klglicheres Kaisertum als dieses bayerische. Die Nation, seit Albrecht Ii. (1438) an die sterreichischen Kaiser gewhnt, sah in Karl Vii. einen Gegenkaiser, der nach der Krnung dem franzsischen Marschall Belleisle (spr. Bhlihl) gegen-ber geuert hatte, er verdanke lediglich Frankreich die Krone. 337
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