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1. Deutsche Geschichte von 1519 bis 1871, Übersicht über die württembergische Geschichte - S. 74

1909 - Bamberg : Buchner
74 Neue Geschichte. Schlesien zu verzichten, und sah sich hierin von ihrem Kanzler Kaunitz, einem schleichen Grafen, mit Erfolg untersttzt1. Dieser hatte nicht blo das franzsische Bndnis zustande gebracht, sondern auch schon i. I. 1746 eins mit Rußland, wonach dieses fr seine Hilfe gegen Friedrich Ii. mit Ostpreuen entschdigt werden sollte. Dieses Bndnis wurde nun am 11. Januar 1757 erneuert. Auch Sachsen-Polen war im Bunde. 5. Friedrich Ii., bei seiner Rckkehr aus dem zweiten schleichen Krieg allgemein als der Groe" gefeiert, kannte seine Neider wohl. Er spannte daher jede Fiber an, um der jungen Gromacht Preußen ihren Rang zu behaupten. Nachbar und Feind war ihm damals gleichbedeutend. Maria Theresia nannte ihn blo König der Wenden"; die Kaiserin Eli-sabeth von Rußland (17401762), jngste Tochter Peters d. Gr., meinte: dieser Bsewicht soll nicht mehr lange regieren"; der Versailler Hof aber witzelte der den Markgrafen von Brandenburg". Doch der, dem diese Eifersucht galt, war von dem Treiben gegen ihn genau unterrichtet. Schon im Juni und Juli 1756 erhielt er durch zwei bestochene Sekretre2 die Abschriften der gegen ihn zwischen sterreich, Rußland, Sachsen und Frankreich ausgetauschten Vertrge, und von einer dritten Seite die Nachricht, da die Verbndeten im Frhjahr 1757 gemeinsam der ihn hersallen wollten, weil sie um diese Zeit mit ihren Rstungen fertig wren. Friedrich d. Gr. selbst (der nur mit England, das franzsische Absichten auf Hannover befrchtete, einen stillen Vertrag geschlossen hatte, wonach -England sr den Fall, da Friedrich angegriffen werde, jhrlich 6v2 Millionen Taler Hilfsgelder zu zahlen versprach), verschwieg die ihm gewordenen Ausknfte, war aber ent-schlssen, seinen Feinden zuvorzukommen. Um nicht als Friedensstrer zu 1 Kaunitz war eine Kraft ersten Ranges, und er allein brachte den fter-reichischen Staat aus der Unordnung unter Karl Vi. wieder in Ordnung. Vor allem aber strebte er nach der Niederhaltung oder gar Teilung Preuens. Allein hiezn bedurfte es groer Anstrengungen. Maria Theresia, die beim Regierungsantritt nur 87000 Gulden im Staatsschatz vorgefunden hatte, hatte die letzten Kriege mit fremdem Gelde führen mssen. Um diese Schulden zu decken, den Staatsschatz zu knftigen kriegerischen Unternehmungen (Schlesien) zu fllen und die Armee auf die Hhe und Leistungsfhigkeit der preuischen zu bringen, mute man hohe Steuern umlegen. Das preuische Heer zhlte aber damals 135 000 Mann und kostete rund 10 Millionen Taler. Die sterreichischen Staatseinnahmen beliefen sich 1745 auf 20 Millionen Gulden, die preuischen auf 12 Millionen Taler. Im preuischen Schatz lagen im Jahr 1756 der 14 Millionen Taler, der sterreichische hatte ein Defizit. 2 Der eine war der Sekretr des sterreichischen Gesandten in Berlin, ein Baron Weingarten, der andere der Sekretr Menzel von der schsischen Geheimkanzlei. Den fr die Kriegserffnung geplanten Zeitpunkt erfuhr Friedrich d. Gr. von dem hollndi-scheu Gesandten in St. Petersburg. 340
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