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1. Bd. 3 - S. 8

1844 - Leipzig : Kollmann
8 Grumbach dem Markgrafen, den beiden Bisthümern Würzburg und Bamberg einen Besuch zu machen, oder von beiden eine namhafte Kontribution zu erpressen. Der Schlaue dachte dadurch nicht nur seine Rache zu befriedigen, sondern auch Ersatz für sei- nen Verlust zu erlangen. Albrecht trug kein Bedenken, in den Vorschlag einzustimmen. Er ließ den beiden Bischöfen verkünden, daß er nächstens vor den Mauern ihrer Residenzen erscheinen und das ganze Land mit Feuer und Schwert verheeren würde, wenn sie nicht ungesäumt Gesandte zu ihm in's Lager (er stand da- mals bei Nürnberg) beordern und ihn zufrieden stellen würden. Siegreich waren Albrechts Waffen; Furcht und Schrecken gingen vor ihnen her. In Würzburg und Bamberg verbreitete daher die Ankündigung dieses Besuchs Grauen und Entsetzen. Bamberg schickte sofort einen Gesandten in's Lager, der mit dem Markgrafen einen Vertrag schloß. Größer war die Noth in Würzburg, weil man wohl einsah, daß ohne Grumbach, der dem Markgrafen zur Seite stand, kein gütlicher Vergleich zu erhalten sey. Auf Zureden seines Kapitels entschloß sich der Bischof Melchior endlich, so schwer ihm dieser Schritt auch seyn mochte, eben diesem Grumbach, den er so schnöde von sich gewie- sen, die Unterhandlung eines Vergleichs aufzutragen. Durch Ueberscndung großer Geschenke und durch noch größere Verheißun- gen suchte man nun den Erzürnten wieder zu gewinnen und über- trug ihm zuletzt das ganze wichtige Geschäft. Erst nach langen und wiederholten Bitten ließ Grumbach sich bewegen, und cs ist begrcistich, daß er bei der Verhandlung sein eigenes Interesse nicht werde außer Acht gelassen haben. Die Herren von Würzburg, nur auf augenblickliche Rettung bedacht und das Uebrige von der Zukunft erwartend, machten sich ohne Weigerung verbindlich, dem Markgrafen binnen Monatsfrist 220,000 Gulden zu bezahlen und außerdem 350,ooo Gulden markgrastiche Schulden zu übernehmen; dem Ritter Grumbach sicherten sie das Gut Mainbcrg zu. Sowohl das Domkapitel, wie der Bischof selbst, gelobten auf Treu' und Glauben, den Ver- trag heilig halten und weder beim Kaiser, noch beim Papste um die Vernichtung desselben ansuchen zu wollen. Allein sic hielten ihr Versprechen nur so lange, als Albrecht mit seinem Heere unfern der Grenzen des Hochstifts verweilte, und trugen bald bei Kaiser und Reich auf die Freisprechung von dem ihnen abgcdrun-
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