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1826 -
Emden
: Woortman
- Autor: Gittermann, Rudolph Christoph
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Regionen (OPAC): Ostfriesland
Die Chauken.
i5
denn auch das armselige Leben der Urbewohner dieses
rmwirthbaren Küstenstrichs zusammen drängte.
2.
Urbewohner ----- die Lhaykm.
Wie von dem Lande selbst, so wissen wir auch von
dem Volksstamm, der dasselbe in den vorchristlichen
Jahrhunderten bewohnte, äußerst wenig. Die Römer
nannten die Völkerschaft, welche den Küstenstrich an
der Nordsee, von der Ems bis zur Weser und dann
weiter von der Weser bis zur Elbe bewohnte, Chaus
ken. Jene hießen die kleinen, diese die großen
Chauken; sie selbst mögen sich vielleicht Auchen, d. h.
Sumpf- oder Wasserbewohner genannt haben, „Dies
arme Volk, sagt Plinius, wohnt in Hütten, die auf
natürlichen oder aufgeworfenen Hügeln errichte? sind.
Bei der Fluth ähneln sie den Schwimmenden, bei der
Ebbe den Schiffbrüchigen. Sie haben kein Vieh, ge-
nießen keine Milch, wie ihre Nachbaren, und finden
auch nicht einmal bei der Jagd ihren Unterhalt. Denn
nirgends ist Buschwerk, nicht einmal ein Gesträuch.
Ihre Fischnetze flechten sie aus Binsen. Mit solchen
Netzen 'fangen sie bei ihren Hütten die mit den ab-
fließenden Waffcr Zurückeilenden Fische. Den Erd-
schlamm werfen sie mit ihren Händen zusammen und
rwcknen denselben mehr durch den Wind als durch die
Sonne aus. Diesen brennen sie, um ihre Speisen zu
kochen und zu braten und um ihre von dem scharfen
Nordwinde erstarrten Glieder zu erwärmen« Ihr ein-
ziges Getränk ist Rcgenwaffer, das sie vor ihren
Hütten in Gruben auffangen. Und dieses elende Volk
wird sich noch für Sklaven achten, wenn wir Römer
sie besiegen sollten."
Mehrmals mußten sich die Chauken gegen die Ein-