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1826 -
Emden
: Woortman
- Autor: Gittermann, Rudolph Christoph
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Regionen (OPAC): Ostfriesland
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und Friesen, die sich, nach der schmeichelhaften Be-
merkung des heiligen Vaterö, „vor andern Nationen
ausgezeichnet hatten", wurden von ibm in einem be-
sondern Schreiben dazu eingeladen. Die Friesen rüste-
ten also wieder eine Flotte aus, womit sie im Jahre
1227 von der Insel Borkum, ihrem Sammelplätze,
aus in See stachen. Von diesmaligen Hcldenthaten
der Friesen schweigt indeß die Geschichte. Auch dem
letzten Kreuzzuge nach dem heiligen Lande im Jahr
1269 wohnten die Friesen mit bei, ließen aber dies-
mal ihre Weiber und Töchter, die vorhin als wackere
Amazonen mitgefochten hatten, daheinr. Zwar hatten
sie Tunis mit belagern helfen und sich in Ptolemais
und Tyrus vortheilhaft ausgezeichnet; allein nur sehr
wenige von ihnen kamen, nackend und ausgemergelt,
zu den Ihrigen zurück. — So hatten denn die Kreuz-
züge auch unserm Varerlande den Kern der besten
Mannschaft entzogen, die Reichrhümer unserer Vor-
fahren in ein entferntes Land geschleppt, wo sie zum
Triumph des Aberglaubens und zur Schande der Ehri-
ftenheit ewig vergraben liegen.
10.
Charakter-Gemälde der priesen dieses Zeitraums.
Obgleich die Friesen in diesem Zeitraum nianche Ver-
änderungen in Hinsicht ihrer bürgerlichen Verfassung
erlitten und bei den häufigen Einfallen der Norman-
ner so wie auf ihren Zügen nach dem heiligen Lande
mir mancher fremden Sitte und Gewohnheit bekannt
wurden, so behielten sie doch immer ihren volksthüm-
.lichen Charakter rein und unvermischt bei. Der Friese
hatte in der Regel nicht den geringsten Umgang mit
Fremden, ja er duldete sie nicht einmal innerhalb sei-
ner heimathlichen Granzen. Um die Fremden gleich ken-