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1826 -
Emden
: Woortman
- Autor: Gittermann, Rudolph Christoph
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Regionen (OPAC): Ostfriesland
l4o
Fünfte Periode.
unglückliche Ergebniß dieses mit bitterer Leidenschaft-
lichkeit geführten Streites war eine gänzliche Zerspal-
tung der evangelischen Kirche in die Anhänger Luthers
und in die Bekenner der Lehre des Zwingli und Calvin.
So huldigte denn ein Theil des Landes den Grundsätzen
des Wittenberger ein anderer fast eben so bedeutender
den der Schweizer Reformatoren, welchen der berühmte
Jochann a Lasco, erster General-Superintendent
von Ostfriesland, den vorherrschenden Einfluß auf
den Glauben der Ostfriesen zu verschaffen suchte. In-
des; behielt doch die lutherische Parthei, nach
manchen schweren Kämpfen, besonders durch den eben
so muthigen als gelehrten Vorfechtcr derselben, Jo-
hann Ligarius, mit dem Schluß des sechszehntcn
Jahrhunderts, die Oberherrschaft in Ostfries-
land. ^-.Auffallend ist es, daß in ganz Harrlinger-
land nur das reine, unvermischte Lutherthum hat
Wurzel fasten können. — Uebrigens sollte nach den
Ostfriesischen Concordaten (von 1599) die pro-
testantische Religion künftig ausschließlich die
ctablirte Landesreligion seyn, in der Stadt
Emden nur die rcformirte Confession geübt und die
Obsorge über das geistliche Wesen einem allgemei-
nen Landcs-Consistoriuin, aus lutherischen und
reformirten Mitgliedern und zwar aus zwei angese-
henen Geistlichen und einigen Rechtsgelehrten beste-
hend, anvertraut werden..
27.
Fortsetzung.
Die Spuren des ehemaligen Pabstthums waren
jetzt überall im Lande verwischt. In den Kirchen
sähe man keine Monstranze, keine Meßgewänder,
kein Wcihwaster mehr. Der Gottesdienst bestand