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1826 -
Emden
: Woortman
- Autor: Gittermann, Rudolph Christoph
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Regionen (OPAC): Ostfriesland
Zustand des Landes.
179
lande gänzlich. Nach der Auflösung dieser Regierung
schien sich der Handel wieder beleben zu wollen, in-
dem ein Paar fruchtbare Jahre einfielen und unsere
Landesprodukte, bei freiem Handel und gesicherter
Schiffahrt, auswärts für hohe Preise gesucht wurden;
allein bei den gegenwärtig wieder eingetretenen Kon-
junkturen sind die Aussichten zu bestem Zeiten sehr
getrübt. Von dem französisch-spanischen Kriege (1823)
hoffte man für Handel und Schiffahrt einige günstige Re-
sultate; allein derselbe endete, olme auf beide irgend ei-
nen bedeutenden wohlthatigen Einfluß gehabt zu haben.
Wie der Handel, so hatten auch Ackerbau und Vieh-
zucht und die damit in genauer Verbindung stehenden
bürgerlichen Gewerbe wahrend dieses Zeitraums sehr
abwechselnde Schicksale. Die drei ersten Jahre ver
preußischen Regierung (von 1744 bis 1747) waren
ziemlich glücklich; dann aber (von 1747 biö 1760)
ward das Vaterland abwechselnd von schwer nieder-
drückenden Landplagen, von Viehseuchen, Mißwachs,
Theurung und großen Wasterfluthen (1775 und 1776)
heimgesucht. Besonders war von 1782 bis 1788 eine
sehr traurige Zeit für Ostfriesland. Ungewöhnliche
Dürre wechselte mit eben so ungewöhnlicher Näste und
Ungeziefer ab. Der Acker lieferte fast gar kein Korn,
oder doch nur verdorbenes. Das Vieh erkrankte und
starb, wenn gleich von 1782 an keine eigentliche Vieh-
seuche in hiesiger Provinz mehr statt fand. Die Folge
davon war, daß der Städter wie der Landmann ver-
armte, Landgüter ihren Werth verloren, besonders die-
jenigen welche mit hohen Erbpachten oder Domanial-
Abgaben belastet waren, und daß ein allgemeiner Geld-
mangel eintrat.
Nach diesen trüben Jahren erfreute sich jedoch das
Vaterland wieder sehr glücklicher Zeiten. Der franzö-