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1. Deutsche Gedichte für den Geschichtsunterricht - S. 69

1865 - Erfurt [u.a.] : Körner
69 Der steht unter besonderen Mächten. Denn dos weiß ja die ganze Welt, Daß der Friedländer einen Teufel Aus der Hölle im Solde hält. Wachtmeister. Ja, daß er fest ist, das ist kein Zweifel; Denn in der blut'gen Affair bei Lützen Ritt er euch unter Feuers Blitzen 21 uf und nieder mit kühlem Blut. Durchlöchert von Kugeln war sein Hut; Durch den Stiefel und Koller fuhren Die Ballen, man sah die deutlichen Spuren; Konnt ihm keiner die Haut nur ritzen, Weil ihn die höllische Salbe thät schützen. Erster Jäger. Was wollt ihr da für Wunder bringen! Er trägt einen Koller von Elennshaut, Daß keine Kugel kann durchdringen. Wachtmeister. Nein, es ist die Salbe von Hexenkraut, Unter Zaubersprüchen gekocht und gebraut. Trompeter. Es geht nicht zu mit rechten Dingen! Wachtmeister. Sie sagen, er les' auch in den^Sternen Die künft'gen Ding', die nahen und fernen; Ich weiß aber besser, wie's damit ist, Ein graues Männlein pflegt bei nächtlicher Frist Durch verschlossene Thüren zu ihm einzugehen; Die Schildwachen haben's oft angeschrien, Und immer ist was Großes drauf geschehen, Menu je das graue Röcklein kam und erschien.' Zweiter Jäger. Ja, er hat sich dem Teufel übergeben, Drum führen wir auch das luftige Leben! Fr. v. Schiller (geb. 1759, gest. 1805). 50. Pappenheim's Tod. 1. Zu Lützen auf dem Felde Da geht was Großes vor, Da blickt die Sonne so blutroth Durch dichten Nebelflor. 2. Zu Lützen auf dem Felde Da ziehn die Heere ein Mit Schwedens Gustav Adolph, Mit Deutschlands Wallenstein. 3. Dock sag', was stellt deni Auge Sich Pappenheim nicht dar? Der streift auf Halle's Feldern Mit seiner Reiterschaar. 4. Die Schlacht beginnt zu donnern, Daß weithin es erbracht, Er hört's — „das ist die Botschaft Ruft er, „der Lützenschlacht." 5. Und furchtbar wie der Bergstrom Jn's Thal herniedersaust, Nach Lützen auf das Feld hiiw Der Pappenheimer braust. 6. Und wie er siegt und rennet, Der Tag doch fast vergebt; Blutroth, wie sie erwachte, Die Sonn' ini Westen steht. 7. Das Schlachtfeld, welch' ein Anblick! Verzweiflung hier und dort; Ob auch schon spät doch rieselt Das Blut noch immer fort. 8. Gefallen ist der Schweden Gekröntes Heldenhaupt; Des Tages Ruhm dem Friedland Sein blut'ger Schatten raubt. 9. Und rings wogt finstrer Nebel, Und hüllt, voll Grabgeruch, Die blutgetränkte Erde Wie in ein Leichentuch. 10. „Ist Alles denn verloren?" So ruft der Wallenstein. Da trifft mit seinen Reitern Der Pappenheimer ein. 11. Es ist, als ob gewartet Die Schlacht mit ihrem Schluß Auf noch ein großes Opfer, Das jetzt noch'bluten muß. 12. Wie auch die Reih'n durchbrochen, Wie auch das Heer geschwächt, Der Pappenheim verzagt nicht Und kommt noch etwn recht.
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