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1. Deutsche Gedichte für den Geschichtsunterricht - S. 73

1865 - Erfurt [u.a.] : Körner
73 9. O Preußen, damals wägte auf eines Auges Blick, Auf eines Zolles Breite sich furchtbar dern Geschick. O Zollern, deine Krone, a Friederich, dein Ruhm, Hier galt's im Ahn dem Sohne, im Hut dem Königthum. 10. Hier galt es Sieg und Freiheit ob nord'scher Ilebermackt, lind wer, wenn Er gefallen, wer schlüge seine Schlacht? Nicht Homburgs edle Hitze, nickt Derfflings rauher Muth, Nicht Grumbkows Säbelspitze, nicht Heer "noch Landsturm gut. 11. Und doch, der Tod ist nahe und mäht um ihn herum, Und Alles zagt und trauert, und Alles bleibet stumm. Die Scheibe ist der Schimmel, das merket Jeder nun. Doch Helsen mag der Himmel, von uns kann's Keiner thun. 12. Da reitet zu dem Fürsten Emanuel Froben her, Herr Kurfürst, euer Schimmel, er scheut sich vor'm Gewehr, Das Thier zeigt seine Launen, Ihr bringt s nicht in's Gefecht. So nehmt nur meinen Braunen, ich reit's indeß zurecht. 13. Der Herr schaut ihm herüber: es ist mein Lieblingsroß, Doch das verstehst du bester, so reit' es nur zum Troß. Sie wechseln still, dann sprenget rasch ohne Gruß und Wort Den Zügel lang verhänget der edle Froben fort. 14. Und weit von seinem Herren hält er zu Rosse nun, Für wenig Augenblicke scheint das Geschütz zu ruhn, Der Kurfürst selber sinnet, warum es jetzt verstummt. Und „wacker war's geminnet" der alte Derffling brummt. 15. Da plötzlich donnert's wieder gewaltig über's Feld, Doch nur nach einem Punkte ward das Geschütz gestellt, Hoch aus der Schimmel setzet, Herr Froben sinkt zum Sand, Und Roß und Reiter netzet mit seinem Blut das Land. 16. Die Ritter alle schauen gar ernst und treu hinein. O Froben dort am Boden, wie glänzt dein Ruhmesschein! Der Kurfürst ruft nur leise — Ha! 'war das so gemeint? Und daun nach Feldherrnweise: nun vorwärts in den Feind! I. Minding (geb. 1808. gest. 1850). Die in diesem Gedickte erzählte Lebenörettung des großen Kurfürsten in der Schlecht durck den Stall- meister Froben wird von vielen Gesckicktsschreibern bezweifelt. Ferdinand Schmidt hält in seinem Werte: „Preußens Geschickte in Wort und Bild" unter Berufung auf das Urtheil der Historiker Varnhagen von Gnse und Preuß an der Richtigkeit von dem Opfertode Frobens fest und erklärt, „daß der Kern des berühmten Minding'schen Gedichts „ Fehrbellin " als eine nicht hinweg zu trilisirende Wahrheit zu betrachten ist" Wie dem aber auch sei; der Glaube, den diese That gefunden, und ihre allgemeine Ver- breitung zeugt für die Liebe und Treue und für den Geist, von dem die Brandenburger für ihren Fürsten erfüllt waren. 57. Warum der große Kurfürst souverainer Herzog in Preußen und nicht König von Polen werden wollte. 1. War kein. Fürst im deutschen Reich Unserm Friedrich Wilhelm gleich, Und so blieb als treuer Mann Er dem Kaiser zugethan. 2. Aber 's ging im Kops ihm 'rum, Daß sein preußisch Herzogthum War ein polnisch Fohueillehn, Er darin nicht souverain. 3. „Laß mich los von Lehn und Pflicht! Er zum Polenkönig spricht. „Treuer Nachbar bleib' ich dir, König Johann Kasimir!" 4. Doch der Polenkönig sprach: „Dieses wär für Polen Schmach!" Ach! die Antwort schadet dir! König Johann Kasimir!" 5. Denn mit zwanzigtausend Mann Rückt der Kurfürst gleich heran, Viel Geschütz und Reiterei, Schweden waren auch dabei. 6. Und vor Warschau auf den Höh'n Ließ er seine Fahne weh'n. Wrangel, der die Reiter führt, Zur Attaque eommandirt.
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