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1. Die Alte Geschichte - S. 49

1875 - Münster : Coppenrath
49 dieser Einrichtung in Indien von dorther mitgebracht haben, Kasten genannt. In Aegypten gab es deren sechs, spter sieben. Die gelehrteste Kaste war die der Priester. Sie waren Erzieher und Rthe der K-tilge, die man hier Pharaonen, d. i. Erhabene, nannte; sie richteten das Volk nach eigenen Gesetzen; sie bestimmten nach dem regelmigen Austreten des Nil und nach Beobachtungen am gestirnten Himmel das Jahr und ordneten den Kalender; sie waren die einzigen Gelehrten im Lande. Von ihren Kenntnissen der Naturkrfte insbesondere zeugen auch die angeblichen Wunder, die sie vor den Augen des Moses verrich-teten. Beim Volke galten sie deshalb auch als Zauberer. Nchst den Priestern waren die Krieger die angesehenste Kaste. Diese bildeten aber nicht ein stehendes Heer von Sldlingen, sondern sie waren freie Brger mit Grundeigenthum und wohnten in abgesonderten Distrikten. Die brigen Kasten bestanden aus Ackerbauern, Handwerkern, Handelsleuten, Schiffern und Hirten, und standen den bei-den ersten an Ansehen und Rechten bei weitem nach. Die Priester und Krieger bildeten die beiden bevorrechteten Kasten; diese waren auch im Besitze aller Lndereien, da der Ackerbauer nur als Pchter den Grund und Boden benutzen konnte. Eine sehr verachtete Kaste war die der Hirten. Diese wurden sogar fr unehrlich gehalten. Frhere Einflle nomadischer Fürsten, Hyksos genannt, welche um das Jahr 2100 vor Chr. den nrdlichen Theil des Landes eroberten und mehre Jahr-hunderte hindurch behaupteten, mgen diesen Ha gegen das Hirten-leben erzeugt haben. Vielleicht muten auch die Israeliten, die zu den verhaten Nomaden gezhlt wurden, eben darum von den Aegyptiern eine so harte Behandlung erleiden. Die Religion, insbesondere der Thierdienst. Die Religion der Aegyptier war ursprnglich die Verehrung eines einzigen Weltschpfers. Bald aber artete diese in Vielgtterei aus. Die Eigen-schaften dieses einen Gottes, seine Wirkungen am Himmel, in der Natur und im Menschenleben wurden als besondere Gottheiten verehrt. Vor-zglich verehrt wurde Osiris als Sonnengott, Isis als Mondgttin. Ersterer galt fr die hchste schaffende Kraft, letztere fr die Gttin der Natur als ernhrende Kraft. Hieran knpfte sich auch die Vergtterung der brigen Planeten. Selbst Typ hon, dem versengenden Winde, jetzt Chamsin genannt, hatte man Tempel geweiht. Ihn hielt man fr den Urheber alles Bsen und suchte ihn durch Opfer zu besnftigen. Welter's Weltgesch. I. 32. Aufl. 4
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