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1. Die Alte Geschichte - S. 185

1875 - Münster : Coppenrath
--185 stellte sogleich die Ruhe wieder her; Alle huldigten ihm. Jetzt eilte er zurck und unterwarf sich unter harten Kmpfen die Völker im Norden und Westen. Pltzlich verbreitete sich das Gercht, Alexander sei nmge-fommen. Da war ein Jubel in Griechenland; Feste wurden gefeiert und Opfer gebracht. Die Thebaner tdteten sogar den rnacedonischen Befehls-Haber ihrer Stadt und verjagten die Besatzung. Aber blitzschnell stand Alexander vor ihren Thoren und zeigte ihnen, da er noch lebe. Denn als sie ihm aus seine Aufforderung, sich zu unterwerfen, eine kecke Antwort gaben, nahm er mit strmender Hand die Stadt und zerstrte sie von Grund aus. Nur die Tempel verschonte er und das Haus des Dichters Pindar, weil dieser in so schnen Liedern die Siege in den griechischen Kampfspielen besungen hatte. Ein so frchterliches Beispiel der Strenge verbreitete Schrecken der ganz Griechenland. Alle beugten sich vor dem gewaltigen Sieger und gelobten Gehorsam. Alexander verzieh Allen und ging nach Korinth, znr allgemeinen Versammlung der Griechen, um sich, wie einst sein Vater, zum Oberanfhrer der Griechen gegen die Perser ernennen zu lassen. Die Spartaner waren wieder die einzigen, die von seiner Befehlshaberschaft nichts wissen wollten. Wir sind gewohnt," lieen sie ihm sagen, andere zu führen, nicht uns führen zu lassen." Sie nahmen keinen Theil an dem Zuge. Hier zu Korinth lebte damals ein sehr weiser, aber auch sehr sonder-barer Mann, mit Namen Diogenes. Den Grundsatz des Sokrates, der Mensch msse so wenig als mglich bedrfen, trieb er in's Lcherliche. Er trug einen langen Bart, einen zerrissenen Mantel, einen langen Ranzen aus dem Rcken und wohnte in einer Tonne. Einen holzer-nen Becher hatte er weggeworfen, als er einen Knaben Wasser aus der hohlen Hand trinken sah. Alexander hatte Lust, den Sonderling zu sehen, und ging, von einem glnzenden Zuge begleitet, zu ihm. Er sa gerade vor seiner Tonne und sonnte sich. Als er die Menge auf sich zukommen sah, richtete er sich ein wenig auf. Alexander grte ihn freundlich, unterredete sich lange mit ihm und fand feine Antworten sehr geistreich. Zuletzt fragte er ihn: Kann ich dir eine Gunst erweisen?" O ja," versetzte Diogenes, geh' mir ein wenig aus der Sonne!" Hierber erhoben die Begleiter Alexanders ein lautes Hohngelchter; Alexander aber wendete sich um und sagte: Ware ich nicht Alexander, so mchte ich wohl Diogenes sein."
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