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1. Die Alte Geschichte - S. 307

1875 - Münster : Coppenrath
307 Jetzt sind bereits ganze Straen ausgegraben, so da man frei in ihnen umhergehen kann. Die Huser und das Hausgerth sind ziemlich gut erhalten und geben uns ein anschauliches Bild von den huslichen Einrichtungen der Vorwelt. Da sieht man noch Sthle, Tische, Flaschen, Lampen, Messer, Ringe, Schsseln und viele andere Sachen umherliegen. Die Wnde der Stuben sind grtenteils mit Bildern von Gttern und mit Darstellungen von Begebenheiten aus der alten Heidenzeit geziert Und diese Malerei der Wnde ist noch so frisch, als wenn der Maler ^den erst davongegangen wre. Ueber den Hausthren stehen noch hier und da Inschriften. Im Pflaster der Straen sieht man noch Spuren der Wagengeleise, und vor den Husern die Bnke, auf welchen Freunde und Nachbaren des Abends sich zu versammeln pflegten. In den Buden am Theater lagen noch Ewaaren, als: Nsse, Oliven und eine groe Pastete, die aber sogleich zusammenfiel, als man sie eben anrhrte. Man fand auch Mnzen und Gemlde, auch einen Schatz von Handschriften; der die Versuche, diese abzuwickeln und zu lesen, sind seither, bis auf wenige, so gut als fruchtlos geblieben. Auch einzelne Gebeine der Unglcklichen, die hier lebendig verschttet wurden, lagen noch da als Zeugen jener Schreckenstage; denn das Unglck war gerade eingebrochen, als das Volk im Theater sa. Am Eingnge des Thores sah man noch die Leiche der Schildwache mit ihrer Waffe in der Hand. Zwei Skelette waren mit Ketten zusammen geschlossen, also wahrscheinlich von Gefangenen; ein anderes Skelett hielt einen Beutel mit Geld in der Hand; der Unglckliche hatte sich wohl bei der Rettung seines Ver-mgens versptet. Ein weibliches Skelett sa an einem Arbeitstische und hatte einen Knuel Garn vor sich liegen. Auch fand man das Gerippe einer Frau, die ein Kind in den Armen hielt; ihr zur Seite die Gebeine von zwei anderen Kindern, die seit so vielen Jahren sich noch umschlungen hielten, wie der Tod sie niedergestreckt hatte. Noch jetzt werden die Ausgrabungen in dieser lebendig begrabenen Stadt fort-gesetzt und berechtigen zu den schnsten Erwartungen. Das bnrbonische Musenm in Neapel ist bestimmt, die aufgefundenen Denkmale des Alter-thnms aufzubewahren. Auf jenes Unglck folgte eine Feuersbrunst in Rom, und hierauf wieder eine schreckliche Pest; so berall Leid und Elend in und um Rom. Mit der rhrendsten Gte suchte Titus das ffentliche Elend zu lindern und den Leidenden auf alle Weise zu helfen. Er pflegte den Tag 20*
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