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1. Geschichte der Reformation - S. 22

1834 - Leipzig : Dürr
22 Beschaffenheit und Einrichtung der rc. bekannte, wurde dreimal untergetaucht; Kranke, die gern Christen seyn wollten, besprengte man nur mit Wasser. .Die Katechumenen taufte man gewöhnlich zu Ostern oder Pfingsten. Von Ostern bis zu dem folgenden Sonntage trug der Getaufte ein weißes Kleid, als Bild der Reinigung, daher dieser Sonntag auch der weiße Sonntag und Quatsi- modogeniti ( als vie Neugeborncn) hieß. Sehr glaublich ist cs, daß auch schon die ersten Christen ihre Kinder taufen ließen, um sie mit aus dem Heidenthum oder Iudenthum herauszureißen und sie bei den großen Verfolgungen minde- stens als Christen zurückzulassen. Da man noch nicht unsere Verzeichnisse hatte, so wurden Zeugen bei der Taufe nöthig, die zugleich bei den Erwachsenen eine Art von Bürgen wa- ren, daß die Täuflinge es aufrichtig meinten. Laßt sich auch die Zeit dieser Einrichtungen nicht genau bestimmen, so wa- ren sie doch vor dem Jahr 200 vorhanden. Dem Reiche Jesu, der Wahrheit und Tugend, wird ein Reich der Lüge und der Sünde entgegcngestellt; sein Gebieter wird Satanas, Teufel, Widersacher, Ankläger genannt; Vorstellungen, welche die Juden besonders im Umgänge mit morgenländi- schen Völkern ausgebildet hatten. Solchen Geistern schrieb man selbst gefährliche, damals unerklärliche Krankheiten zu; rasende, epileptische und dergleichen Kranke sahen sich als Besessene an, riefen in dieser Sprache um Hilfe und erhielten in derselben Antwort. Auch das N. Test., das zwar lehrt, Christus sey gekommen, des Teufels Werke zu zerstören, und der Mensch werde von seiner eignen Lust verführet, be- hält doch sehr oft jene Volkssprache bei. Man dachte sich nun besonders den Heiden mit seinen Götzen als einen Diener des Satans; er mußte mit einem Handschlage dem Teufel und seinem Gepränge, besonders den heidnischen Schauspie- len, entsagen. Auch wurden schon frühzeitig besondere Epor- cisten angestellt, welche die Besessenen von ihrem Uebel be- freien sollten. Es kam aber im dritten und in den folgenden Jahrhunderten so weit, daß man sich wirklich die Heiden vor der Taufe unter der Gewalt des Satans dachte, späterhin alle Ungetansten, selbst neugeborne Kinder als ihm anheim ge-
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