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1. Geschichte der Reformation - S. 42

1834 - Leipzig : Dürr
42 Fernere Verbreitung des Christenthums, tige Nation, die sich von der Ostsee bis gegen die Donan und das schwarze Meer hin verbreitete. Sie wurden mit dem Christenthume so bekannt, daß schon 56o ein Bischofs unter ihnen, Ulphilas (oder Wolf), eine der griechischen und lateinischen ähnliche Buchstabenschrift erfand und die heilige Schrift in eine für uns freilich nicht mehr ganz verständliche deutsche Mundart übersetzte; doch ließ er die Bücher weg, welche von Kriegen viel erzählen, um nicht die Kriegslust der Gothen zu nähren. Man hat noch jetzt ein Stück dieser Uebcrsctzung in Upsal in Schweden, und ein kleineres Stück fand man auf der Bibliothek in Wolfcnbüttcl. Mehrere die- ser Nationen, welche auf ihren Zügen in ihrer Unwissenheit auch manche Werke der Kunst und Gelehrsamkeit mögen zer- stört haben, wie man dieß besonders den nach Afrika strö- menden Vandalen schuld gibt, sind dem Namen nach unter- gegangcn, z. B. die Ost - und Wcstgothen, Alanen, Aleman- nen, Longobarden u. s. w. Allein in das eigentliche Deutsch- land drang diese Religion erst späterhin. Es ist bekannt, wie es selbst einige Jahrhunderte nach Christi Geburt noch immer ungeheure Wälder mit wilden Bären und Auerochsen hatte, nur am Rhein hin, sonst aber wenig angebauct, da- her rauh in seinem Clima und arm an edlern Produkten war; wie die alten tapfern Deutschen zwar selbst von den entkräf- teten Römern gefürchtet, wegen ihrer Worttreue und Ehrlich- keit, Keuschheit und Gastfreiheit gerühmt werden, aber bei ihrer Vorliebe zu Krieg und Jagd, und abgeneigt für edle, friedliche Beschäftigungen, bei ihren Nationalfehlern der Händelsuche- rei, des Trunkes und der Spielsucht keinen Geschmack an höherer, geistiger und sittlicher Bildung fanden. Sie ver- ehrten die Sonne, den Mond, die Erde, den Wodan als den Gott der Götter, den Thor als Gott des Donners, auch eine Göttin Freya, und die verschiednen Stämme, als Sue- ven, Bojaren, Sassen, wovon die Schwaben, Baiern und Sachsen hcrstammcn, so wie die Franken und Thüringer mögen wohl noch mancherlei Götter verehrt haben. Sie hatten keine Tempel, sondern verehrten ihre Götter in dü- stcrn Hainen, unter großen Eichen, wo sic ihnen hier und
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